Kärnten zähle zu den Vorreitern in der Energiewende in Österreich. 55 Prozent der erneuerbaren Energien am Gesamtenergieverbrauch in Österreich komme aus Kärnten, was es zum Spitzenreiter der Bundesländer mache. Das sei vor allem der Wasserkraft und der Biomasse-Nutzung zu verdanken.
Was Windkraft betrifft, sei die Politik in Kärnten laut dem Geschäftsführer der IG Windkraft, Stefan Moidl, allerdings „schlecht beraten“. Die Rahmenbedingungen für den Windkraftausbau – allen voran die Sichtbarkeitsverordnung – seien Instrumente, „um Windkraft möglichst zu verhindern und teuer zu machen“, so Moidl. Die Sichtbarkeitsverordnung besagt unter anderem, dass Windräder aus einer Entfernung von 25 Kilometern nicht sichtbar sein dürfen.
140 Windräder gefordert
Derzeit setze sich der Energieverbrauch in Kärnten zur Hälfte aus fossilen Energien, wie Erdgas und Kohle, zusammen. Die geforderten 140 Windräder würden genug Energie produzieren, um den durch Gas gedeckten Energieverbrauch zu ersetzen. Wasserkraftwerke und Photovoltaikanlagen würden insbesondere in den Sommermonaten alternative Energiequellen sein. Windenergie wiederum hätte laut Moidl den Vorteil, dass sie überwiegend im Winter produziert wird.
Kärnten hat hohe Windressourcen
In der Steiermark, im Burgenland und in Niederösterreich wird am meisten Windenergie erzeugt. Im Gegensatz dazu sind in den westlichen Bundesländern derzeit keine Windräder in Betrieb. Salzburg befinde sich im Zonierungs- und Begutachtungsprozess. In Kärnten sollen heuer acht Windräder gebaut werden, mehr dazu in Kärntens erster Windpark wird errichtet. Das Potenzial für Windkraft wäre allerdings noch viel höher. Die bestehenden Windressourcen würden laut Moidl 400 Windkraftwerke zulassen.
FPÖ gegen Windräder
Die FPÖ ist gegen die Forderungen der IG Windkraft. "Wir lassen uns unser Landschaftsbild und unsere Natur nicht von geldgierigen Investoren zerstören“, so FPÖ Umweltsprecher Christoph Staudacher.