Der Vorwurf der Opposition lautet vereinfacht, dass die SPÖ aus wahltaktischen Überlegungen handelt. Der Stellvertretende Klubobmann der FPÖ, Harald Trettenbrein sagte, Fakt sei, bei der KABEG gebe es 72 offene Stellen, 17 Pflegekräfte könnten nicht besetzt werde. Nun wolle man 30 neue Stellen schaffen, verkaufe das nach außen, während man nicht einmal 17 alte Stellen besetzen könne. Das sei reine Showpolitik.
Landtagssitzung: Zukunft der Pflege
Die Zukunft der Pflege in Kärnten war heute Thema im Kärntner Landtag. Die Regierung wollte ihr kürzlich vorgestelltes Pflegepaket genauer präsentieren. Von der Opposition kommt Kritik, versprochene zusätzliche Ausbildungsplätze und als Folge davon mehr Mitarbeiter in der Pflege, das sei eine Art Wahlzuckerl.
Köfer: Gehälter und Bedingungen ändern
Der Sprecher des Teams Kärnten, Gerhard Köfer, kritisierte ebenfalls den aktuellen Mangel an Pflegekräften und leere Betten auf Pflegestationen, weil die Pflegekräfte fehlen. Die Arbeitsbedingungen und Gehälter müssen geändert werden, sonst werden sich vor allem die jungen Menschen nicht für diesen Beruf interessieren. Die Entlohnung sei in krassem Widerspruch zur Leistung gestanden. Köfer wandte sich damit auch in Richtung Zusehertribüne im Landtag. 30 Schüler und Schülerinnen der 7. Klasse des BORG Hermagor waren unter den Zuhörern.
Prettner: Falsche Signale an Jugend
Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) sprach ebenfalls die Jugend an und appellierte an die Abgeordneten. Junge Menschen seien vor der Berufswahl, wenn solche Begrifflichkeiten über den Beruf der Pflege geäußert werden, könne man doch nicht glauben, einer von ihnen werde da in die Pflege gehen. Das sei das falsche Signal. Prettner verwies auch auf die Ausbildungsoffensive des Landes und die finanziellen Anstrengungen mit 350 Millionen Euro beim Thema Pflege, etwa mit Community Nurses, einer Art Gemeindeschwester, als beratender Fachkraft in den Gemeinden. Dieses Projekt werde nun vom Bund von Kärnten übernommen, das sei ein Erfolg, so Prettner.
Malle: Jetzt handeln
ÖVP-Klubobmann Markus Malle verteidigte das Pflegepaket gegen die Angriffe der Opposition und sagte, natürlich könne man sagen, es sei eine Katastrophe. Die habe man nicht jetzt, aber in zehn Jahren, wenn man jetzt keine Maßnahmen setze. An die Adresse der Freiheitlichen, die das Pflegepaket als Wahlzuckerl kritisieren, sagte Malle, der Schelm sei, wie er selbst denke.
Gräfling: „Worte müssen Taten folgen“
Christoph Gräfling, stellvertretender Landessprecher der Grünen Kärnten verlangte, dass Worten auch Taten folgen. „Jahrelang hat Stillstand in der Pflege geherrscht, jetzt setzt man das Thema auf die Tagesordnung für die Aktuelle Stunde im Landtag. Das ist zu begrüßen, aber viel zu wenig“, so Gräfling. Kritisiert wird von den Grünen vor allem die bestehenden Benachteiligungen im Ausbildungsbereich