Im ersten Lockdown fotografierte Gerhard Maurer gegen Angst und Unsicherheit: „Es ging mir nicht darum, Masken einzufangen oder die leere Stadt zu fotografieren, sondern darum, ganz objektive Blicke auf den Pandemiealltag zu werfen“, sagte Maurer.

Es gebe viele stille Bilder, aber auch hoffnungsvolle, so Maurer. So etwa fotografierte er seine Tochter, die einen Vogel in der Hand hält, der gegen eine Fensterscheibe flog. Das Fotobuch entstand gemeinsam mit seiner Frau Gudrun Zacharias, die die Gestaltung übernahm.

„Echtes Leben fotografiert“
Maurer fotografierte dort, wo er gerade war. Im Buch sind Menschen zu sehen, denen er begegnete und die er gut kennt. „Ich denke, man sieht in den Fotos auch die Ratlosigkeit, die sich ergeben hat, als man mit dieser Situation konfrontiert war“, sagte Rechtsanwalt Michael Pontasch, der auch porträtiert wurde.
Spürbarmachen von Gefühlen
Das Bild von Jolitta Maurer hinter einer Scheibe etwa ist das perfekte Symbol für das Gefühl, das viele Menschen während des Lockdown hatten. Gerhard Maurer macht sichtbar und spürbar, wie sich seine Mutter fühlte. Sie konnte trotz Abo nicht ins Theater aber „im Großen und Ganzen bin ich kein Mensch, der dem nachtrauert. Ich nehme es so wie es ist“, sagte Jolitta Maurer.

Gudrun Zacharias sagte zur Buchgestaltung, es helfe ihr, wenn sie die Bilder in einem Raum ausbreiten und schauen kann, was komme auf die erste Seite und was erzähle die Geschichte am besten. Mit „What are we waiting for – Worauf wir warten“ gelang Maurer mit stillen und eindringlichen Fotos ein großes Buch.