Sterile Knollen des Schiefen Schillerporlings
Umwelt

Seltener Chaga-Pilz in Kärnten gefunden

Pilzexperte Horst Zwischenberger aus Lieserhofen hat bei seinen Streifzügen durch die Wälder Oberkärntens einen seltenen Chaga-Pilz (Schiefer Schillerporling) entdeckt. Der Pilz kommt normalerweise in Russland, Lappland oder Kanada vor, in Kärnten gab es bisher nur 14 Funde.

Zwischenberger sagte, die mykologische Gesellschaft habe die Echtheit des Inonotus obliquus bestätigten können. Der Pilz werde in anderen Ländern als Heilpilz verwendet und daher preislich hoch gehandelt. Vorwiegend wachse er auf Laubgehölzen, vor allem auf Birken. Dort gebe es noch das Betulin der Birke zu den gut 200 Wirkstoffen im Pilz.

Chaga Pilz auf einer Birke
Pilz auf einer Birke

Seit Jahren danach gesucht

„Der Pilz wird getrocknet und für Tee verwendet“, so Zwischenberger. Ihm werden viele positive Wirkungen zugeschrieben, in der Volksmedizin wird er seit Jahrhunderten verwendet, vor allem in Russland, China und Nordeuropa. In der Apotheke gebe es ihn als Kapseln und Tee. Seit Jahren schaue er sich die Birken genau an, so Zwischenberger. Aber erst jetzt habe er auch tatsächlich einen Chaga-Pilz entdeckt. Geerntet werde er mit einer Teleskopsäge, der Fruchtkörper wachse auch nach, sagte Zwischenberger. Er werde den Pilz jetzt trocknen und werde sich Tee daraus machen.

Der Chaga-Pilz wird als Heil- oder Vitalpilz beworben. Nachgesagt wird ihm eine Wirkung bei vielen Leiden und sogar Krebs oder Diabetes. Wissenschaftliche Belege dafür gibt es jedoch nicht, lediglich einige Versuche mit Zellen. Der Inhaltsstoff Oxalat kann in größeren Mengen die Nieren schädigen. Laut mykologischer Gesellschaft ist der Pilz nach der Roten Liste potenziell gefährdet.