Vor etwas mehr als einem Monat, am 28. April, stand der Metnitzer auf dem Gipfel der Annapurna im Himalaya. Mit 8,091 Meter Höhe zählt die Annapurna zu den niedrigeren, weniger bekannten, aber auch sehr selten bestiegenen Achttausendern. Sie zählt wegen der großen Lawinengefahr auch zu den gefährlichsten Achttausendern. „In der Höhenbergsteiger-Szene ist er schon bekannt als einer der gefährlichsten und schwierigsten Achttausender, eben wegen der großen Lawinengefahr zwischen Lager zwei und drei. Du kannst körperlich und mental sehr gut drauf sein, aber wenn dich eine Lawine erwischt, dann ist das auch umsonst“, so Wenzl.
Erfolgreichster Höhen-Bergsteiger Österreichs
Ohne Sauerstoff auf die höchsten Berge der Welt. Ende April hat der Kärntner Hans Wenzl mit der Anna-Purna in Nepal bereits seinen zehnten Achttausender-Gipfel erreicht. Damit ist der 51-jährige Metnitztaler der erfolgreichste männliche Höhen-Bergsteiger Österreichs.
Spätberufener und Autodidakt
Als Bergsteiger ist Hans Wenzl ein Spätberufener und mehr oder weniger ein Autodidakt. Mit 25 begann der Baupolier zu klettern. Der Eiger und die Matterhorn-Nordwand waren erste große Unternehmungen. 2005 zog es ihn dann erstmals zu den höchsten Bergen der Welt. Die Shisha Pangma wurde sein erster Achttausender.
„Ich hatte ein, zwei Gipfel, wo ich es oben wirklich genießen konnte. Jetzt, auf der Annapurna leider nicht so richtig, es war das Wetter schon ein wenig schlechter. Du bist sehr müde und denkst dann natürlich schon wieder an den Abstieg. Genießen und zehren kannst du eigentlich erst danach und das oft jahrelang. Dass man sich sagt, ich habe das damals geschafft und das ist das Schöne daran“, so Wenzl.
Ohne Sauerstoff und Sherpas
Manaslu, Nanga Parbat, K2, der Everest – alle seine zehn Achttausender bestieg Wenzl ohne Sauerstoff. Der 51-Jährige arbeitet im Brotberuf von Montag bis Freitag als Baupolier. Seine Expeditionen finanziert er sich selbst. 10.000 Euro waren es für die Besteigung der Annapurna. „So wie ich es betreibe, ohne Sauerstoff und ohne zusätzliche Sherpa-Hilfe ist es natürlich viel günstiger. Ich mache es ja nicht jedes Jahr, sondern meist jedes zweite Jahr, dann geht es sich finanziell aus“, so Wenzl.
Nächster Gipfel bereits angepeilt
Mit zehn der 14 Achttausender ist Hans Wenzl schon jetzt der erfolgreichste männliche Höhenbergsteiger Österreichs. Die vier fehlenden Gipfel möchte der Metnitzer in den nächsten Jahren besteigen. Als nächstes peilt er den Kanquendzönga an der Grenze zwischen Nepal und Indien an.
Die erfolgreichste österreichische Höhenbergsteigerin ist Gerlinde Kaltenbrunner aus Oberösterreich. Mit dem Erreichen des Gipfels des K2 am 23. August 2011 ist sie die erste Frau, die alle vierzehn Achttausender ohne zusätzlich mitgeführten Sauerstoff bestiegen hat.