Meist sind es Frauen, die eine Arbeit in Kärnten finden. Svetlana Shportiuk ist 51 Jahre alt und froh, eine Arbeit als Küchenhilfe im Gasthaus Schumi in St. Georgen am Längsee gefunden zu haben, erklärt sie mit Hilfe der Dolmetscherin Marina: „Es ist ein gutes Team hier und alle sind sehr freundlich. Ich mag die Arbeit hier.“
Gastwirt froh über Unterstützung
Für Svetlana ist es eine große Hilfe, dass sie arbeiten kann. Sie ist mit ihrer Tochter und ihrer Enkelin nach Kärnten gekommen: „Ich bekomme wohl Geld aus der Grundversorgung, aber mit der Arbeit hier und der Hilfe durch das das Rote Kreuz ist es auch genug.“
„Wir sind sehr froh, dass wir sie seit zwei Monaten im Team haben“, sagt der Gastwirt Christian Schumi: „Sie ist sehr fleißig und lernbereit und auch die ersten Brocken unserer Sprache beherrscht sie bereits. Wir hoffen, dass sie die Sprache noch besser erlernt, damit wir sie in weiteren Bereichen einsetzen können.“
30 Vertriebene in St. Georgen am Längsee
30 Ukrainer wurden allein in der Gemeinde St. Georgen am Längsee aufgenommen und wohnen in privaten Häusern, wie Alina aus Pokrowsk und ihr vierjähriger Sohn Makar. Ihr gefällt das Haus, in dem sie untergebracht ist und Kärnten ist „sehr schön“, sagt sie.
Viele sind interessiert und wollen helfen
Viele in der Gemeinde St. Georgen helfen, auch Karl-Heinz Reichhold von der Ukraine-Hilfe. Er spricht Russisch und organisiert alles was gebraucht wird. Reinhold: „Es gibt kaum jemanden, der sagt, das interessiert ihn nicht und es gibt kaum jemanden, der nicht irgendwie helfen will.“
Beim Landjugendfest hätten zum Beispiel ein paar Mädchen aus der Ukraine geholfen und alle waren ganz begeistert: „Jetzt kommt das Sängerfest und auch da werden sie integriert. Und das, obwohl sie ja nur auf Zeit hier sind. Die Meisten wollen ja zurück nach Hause, wenn es wieder möglich ist.“
Arbeitskräfte sehr willkommen
301 Beschäftigungsbewilligungen wurden insgesamt seit Beginn des Krieges ausgestellt, sagt Peter Wedenig, der Leiter des Arbeitsmarktservice (AMS) Kärnten, zwei Drittel haben eine Arbeit in der Gastronomie oder im Tourismus gefunden: „Der Betrieb muss bei uns einen Antrag auf eine Beschäftigungsbewilligung stellen. Die Bewilligung bekommt er noch an dem Tag, an dem die Karte für Vertriebene vorliegt. Das geht unkompliziert und sehr rasch.“
Die Arbeitskräfte seien ein Segen für den Tourismus, sagte Wedenig: „Wenn man die Kriegssituation ausblendet, muss man sagen, für den Tourismus und generell für die Kärntner Wirtschaft – ein Teil arbeitet ja in der Industrie und der Produktion – ist das, wegen der großen Arbeitskräfte-Nachfrage in allen Branchen, eine willkommene Gruppe. Von Anfang an war ja geklärt, dass diese Personen einen freien Zugang zum Arbeitsmarkt haben.“
Hackerangriff verzögert Auszahlung der Grundversorgung
Auf die Ausbezahlung der Grundversorgung als finanzielle Unterstützung für Miete und Verpflegung, muss allerdings noch gewartet werden. Das Geld kann derzeit wegen des Hackerangriffs auf die Landesverwaltung nicht ausbezahlt werden – mehr dazu in Hackerangriff: Grundversorgung verzögert (kaernten..ORF.at; 31.5.2022).