Egal ob die Semmel beim Bäcker, die heimische Butter im Supermarkt oder die Bananen aus Costa Rica, die Lebensmittel sind in den vergangenen Monaten teuer geworden. Sparmöglichkeiten gibt es durch Aktionen für Lebensmittel wie Joghurt, Milch oder Käse, die bereits abgelaufen sind oder in wenigen Tagen ablaufen. Lebensmittelgutachter Harald Truschner, vom Institut für Lebensmittelsicherheit des Landes, rät zuzugreifen, anstatt die Produkte wegwerfen zu lassen, denn auch so lasse sich Geld sparen. Wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum schon überschritten ist, die Produkte aber noch ungeöffnet sind, könnte das Produkt noch in Ordnung sein.
Teuerung bei Lebensmitteln
Die Teuerung ist auch bei Lebensmitteln deutlich spürbar. Die Preise sind zuletzt deutlich gestiegen.
Nur Verbrauchsdatum sollte nicht überschritten werden
Truschner: „Alle Lebensmittel, die ein Mindesthaltbarkeitsdatum tragen, mit dem Wortlaut ‚mindestens haltbar bis‘ – also etwa die meisten Milcherzeugnisse wie Käse oder Joghurt, Konserven sowieso, trockene Lebensmittel, Fruchtsaft, Nudeln und Teigwaren – kann ich auch noch weit über das Mindesthaltbarkeitsdatum verwenden.“ Geprüft werden müsse jedoch, ob das jeweilige Lebensmittel in Ordnung ist, sagte Truschner, „ob es ausschaut, wie es ausschauen soll, ob es riecht und schmeckt wie es riechen und schmecken soll.“
Es gebe allerdings eine Lebensmittelgruppe, bei der zu Vorsicht geraten ist, sagte Truschner: „Das sind Lebensmittel, die nach relativ kurzer Zeit eine mikrobiologische Gefahr ergeben können, zum Beispiel frisches Faschiertes oder frischer Fisch. Diese Lebensmittel tragen allerdings kein Mindesthaltbarkeitsdatum sondern ein Verbrauchsdatum am Etikett.“
Haltbarkeit durch Tiefkühlen oder Kochen verlängern
Außerdem könne die Haltbarkeit von Lebensmitteln noch zusätzlich verlängert werden: „Ich kann die Haltbarkeit verlängern, wenn ich ein Lebensmittel, das das Mindesthaltbarkeitsdatum noch nicht überschritten hat, einfriere. Dadurch verlängere ich die Haltbarkeit, bei rohem Fleisch etwa um drei bis vier Monate.“
Eine andere Möglichkeit, die Haltbarkeit zu verlängern, ist es die Lebensmittel zu verkochen, bevor sie das Mindesthaltbarkeitsdatum erreichen und sie dann im Kühlschrank zu lagern, sagte Truschner.
Teures Erdgas für Stickstofferzeugung nötig
Biobauer Hannes Tomic aus Eberndorf kann auf seinen 160 Hektar Acker gänzlich auf Stickstoff-Dünger verzichten. Doch konventionelle Landwirte würden aber unter den massiv steigenden Energiekosten stöhnen und müssten die Preise an die Kunden weitergeben, rechnet Tomic die Bedeutung gestiegener Erdgaspreise vor.
Tomic: „Um einen Kilogramm Stickstoff herzustellen, benötigt man zwei Kilo Erdgas. Und wenn man bedenkt, dass ein Maisbauer bis zu 200 Kilogramm Stickstoff ausbringt, dann sind das bis zu 400 Kilogramm Erdgas pro Hektar Körnermaisanbau.“
AK: Preise steigen weiter
Eine Erhebung der Arbeiterkammer (AK) ergab erst vor kurzem, dass eine Familie mit Kind pro Monat mindestens 20 Euro mehr für Lebensmittel ausgibt, als noch vor einem Jahr. Dieser Wert werde allerdings noch steigen, sagt die AK, denn ein Ende der Preisspirale sei nicht in Sicht. Derzeit stehen auch noch viele Lebensmittel in den Verkaufsregalen, die noch im Vorjahr hergestellt wurden, als die Produktion noch günstiger gewesen sei.