Gerald Schumer vom Verein Radlobby zeigte bei einem Lokalaugenschein Gefahrenstellen im Klagenfurter Radwegenetz auf. Nicht nur auf einem neu sanierten Abschnitt im Stadtteil Waidmannsdorf gibt es für Radfahrer nur einen markierten Streifen, der von ein- und ausparkenden Autos immer wieder blockiert wird. Nicht ungefährlich für Radfahrer die abbremsen oder ausweichen müssen. „Wenn es ein großes Konzept geben würde, wäre es möglich gewesen, den Radverkehr hinter den parkenden Autos vorbeizuführen und nicht direkt an der Straße.“
Welt-Fahrradtag: Zahlreiche Lücken
Am 3. Juni wird der Welt-Fahrradtag gefeiert. Klagenfurt hat ein Radewegenetz, aber auch noch zahlreiche Lücken.
Stadt verteidigt Konzept
Die Stadtpolitik verteidigt die Mehrzweckstreifen, will aber nachbessern: „Die Verkehrsbodenmarkierungen werden auf jeden Fall ganz hell gehalten, damit Radfahrer besser sichtbar sind. Auch in der Nacht gibt es ja immer mehr Radfahrerinnen und Radfahrer, deshalb müssen wir sicherstellen, dass es genügend Beleuchtung und sichere Bodenmarkierungen gibt, wo immer die Radwege verlaufen“, so Straßenbau-Referentin Sandra Wassermann (FPÖ).

Geduldprobe Kreuzungen
Auch an der großen Kreuzung vom Minimundus in Richtung Europapark wird die Überquerung für Radfahrer oft zur Geduldprobe. „Es gibt keine durchgängige Grün-Phase, sondern sie schalten unterschiedlich. Man muss im schlimmsten Fall drei Mal warten, um diese Straße zu überqueren“, so Gerald Schumer.

Richtig gefährlich kann es an diversen Einfahrtsstraßen werden, ein Beispiel ist die Rosentalerstraße im Abschnitt Glanradweg, kritisiert die Radlobby: „Der Radweg führt an der Brücke über die Sattnitz. Stadteinwärts gibt es dann keinen Radweg mehr, der die direkte Verbindung sicherstellt, sondern als Radfahrer ist man gezwungen, weiträumig auszuweichen“, so Schumer.
Hürden für Radfahrer
Einer der meistfrequentierten Radwege führt am Lendkanal entlang, inklusive radfahrfreundlicher Übergänge. Allerdings gibt es an anderen Übergängen noch große Hürden zu überwinden. „Der Heinzelsteg steht bei mir auf der Agenda. Wir haben hier eine Lösung vor der Türe. Natürlich müssen wir ihn barrierefrei und viel leichter für Radfahrer bewältigbar machen“, so Straßenbau-Referentin Wassermann.

Vorrang vor Autos haben Radfahrer aktuell in einem kleinen Abschnitt der Bahnhofstraße. Die Begegnungszone ist allerdings nur 75 Meter lang und auch zeitlich begrenzt. Im August fließt hier wieder der Autoverkehr.
