Einnahmen-Ausgaben-Rechnung eines Pensionisten
APA/ROLAND SCHLAGER
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Soziales

Enormer Zuwachs bei Wohnzuschüssen

Die Caritas hat ihren Wirkungsbericht für das abgelaufene Jahr vorgelegt. Das Jahr war geprägt von der Pandemie, von Flüchtlingen und von zunehmender Armut im Land. Auffallend sei ein enormen Zuwachs bei Wohnzuschüssen. Ohne die Zahlungen der Caritas mit Hilfe von Spenden könnten sich viele ihre Wohnung nicht mehr leisten.

Für viele Menschen im Land würde es immer schwieriger werden, sich das Leben leisten zu können, sagt Caritas Direktor Ernst Sandriesser: „Es ist zum Beispiel bei den Mieten schwieriger geworden, Stundungen für Zahlungen sind ja ausgelaufen. Allein im letzten Jahr haben wir in der Sozialberatung 6.700 Menschen unterstützt. Ein Drittel dieser Betroffenen sind Kinder, das schmerzt mich persönlich, weil so etwas sollte es in Kärnten und in Österreich nicht geben.“

Armutsfalle für Familien mit mehr als drei Kindern

Und noch eine Zahl gibt zu denken: Im Jahr 2021 zahlte die Caritas um 66 Prozent mehr Geld in Form von Wohnzuschüssen aus, als noch im Jahr 2020. Laut Caritas Direktor Ernst Sandriesser habe man in Kärnten als Familie mit mehr als drei Kindern eine deutlich höhere Wahrscheinlichkeit, in die Armutsfalle zu geraten.

Bei den gestiegenen Mieten gebe es für die Bewohner keine Möglichkeit zu handeln, sagte Sandriesser: „Es ist wichtig, die Leute in den Wohnungen halten zu können, denn wenn jemand seine Wohnung verliert, beginnt ein enormer Kreislauf. Allein im letzten Jahr haben wir über 180.000 Euro an Zuschüssen ausgezahlt.“

Caritas fordert Sicherheitsnetz von Politik

Von der Politik fordert die Caritas ein garantiertes Sicherheitsnetz. „Wenn man bei der Arbeitslosenunterstützung oder der Sozialhilfe etwas verändern will, dann muss das armutsfest sein, das ist unser Kriterium.“

Ohne Spenden von Privatpersonen und Unternehmen wären die Hilfen der Caritas in dieser Form nicht möglich, sagte Direktor Sandriesser. 3,2 Millionen Euro seien im Vorjahr an Spenden zusammengekommen. Heuer seien die Herausforderungen deutlich angewachsen, die Folgen des Krieges in der Ukraine seien noch gar nicht absehbar.