Leben heißt Veränderung, sich zu entwickeln und zu wandeln. Doch Veränderung kann auch Angst machen und überfordern, wenn sie so massiv kommt wie derzeit: Pandemie, Ukraine-Krieg und Klimakrise erhöhen den Druck auf Politiker und Gesellschaft. Wie kann Neues gelingen und wie können wir damit umgehen? Antworten und Impulse suchen Wissenschafter, Philosophen und Besucher bei den europäischen Toleranzgesprächen in Fresach.
Europäische Toleranzgespräche
Fresach ist Anziehungspunkt für internationale Experten – sie diskutieren dort bei den 8. Europäischen Toleranzgesprächen über die Veränderungen in der Welt, die uns alle betreffen.
„Mut, um kleine Schritte zu gehen“
Gelingt es gute Ideen auch in die Praxis umzusetzen, sei die wichtige Frage, sagte Manfred Sauer, Obmann „Denk.Raum.Fresach“. „Es ist wichtig, wenn wir Veränderung haben wollen und sehen, dass sie notwendig ist, dass wir auch den Mut haben diese kleinen Schritte zu gehen“, so Sauer.
Die Eröffnungsrede hielt am Donnerstag der Schriftsteller Robert Menasse. Die EU habe sich in Krisen immer weiterentwickelt, er warnte aber auch vor den Folgen von zunehmenden nationalen Egoismen. Europa entwickle sich fort, ist aber mit den Multiplen Krisen konfrontiert.

Vorbild Forum Alpbach
Vorbild für Fresach ist das Forum Alpbach in Tirol. „Das Nachdenken in kleineren Dörfern hat in Österreich Tradition“, sagte Politologin Sieglinde Rosenberger. Man trete aus dem urbanen Alltag heraus und das biete die Chance, auf das eine oder andere draufzukommen. Man könne den Einfluss solcher Foren nicht messen, aber es treibe die Stimmung und Ideen voran, sagte Kulturwissenschafter Wolfgang Müller-Funk. Hier habe man auch keine Angst etwas Unbequemes zu sagen.
Alle Vorträge und Diskussionen der Toleranzgespräche werden bis Pfingstsonntag live und kostenlos im Internet übertragen.