Wirtschaft

Neuer Beschäftigungsrekord im Mai

Mit 224.000 Beschäftigen ist im Mai ein neuer Rekordwert am Kärntner Arbeitsmarkt erreicht worden. Auch die Arbeitslosenzahlen gehen weiter zurück. Die Arbeitslosenquote beträgt 5,6 Prozent und liegt damit sogar unter dem Vorkrisenjahr 2019.

Schätzungen des AMS zufolge könnte mit Juni sogar die Vollbeschäftigung in Kärnten erreicht werden. Ein Wermutstropfen ist allerdings die gleichzeitig hohe Anzahl an offenen Stellen. Der Arbeitsmarkt sei hochdynamisch, sagt AMS-Geschäftsführer Peter Wedenig. Die Arbeitslosenquote liegt mit 5,6 Prozent auf dem Niveau von 2008, damals waren es 5,5 Prozent.

Schwierige Suche nach Fachkräften

Mit Schulungsteilnehmern gerechnet waren im Mai 16.089 Personen arbeitssuchend, dem gegenüber gibt es über 10.632 offene Stellen. Das ist ein Plus von 43 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Laut Wedenig sieht man ein Auseinanderdriften von offenen Stellen und verfügbaren Personen. Das sei in vielen Branchen so, auch im Tourismus. Gerade im Elektronik- und IT-Bereich könne die Ausbildung mit dem Bedarf schwer schritt halten.

Bei den Jugendlichen sind zum ersten Mal im Mai unter 1.000 Personen als arbeitssuchend vorgemerkt. Auch hier driften Angebot und Nachfrage weit auseinander: Nur 274 Jugendliche suchen eine Lehrstelle, zu besetzen wären aber 962, sagte Wedenig. Fakt sei, dass man mittelfristig das Problem habe, dass man bei der Qualifikation auseinanderdrifte. Man könne den Wünschen der Betriebe nicht mehr nachkommen. Es werde ein Umdenken in vielen Bereichen geben müssen.

Potenzial bei älteren Arbeitssuchenden

Mit ein Grund für die hohe Nachfrage nach Arbeitskräften sei das derzeit hohe Wirtschaftswachstum mit bis zu fünf Prozent. Bei den älteren Arbeitssuchenden gebe es durchaus noch Potenzial für den Arbeitsmarkt, es handelt sich immerhin um 5.705 Personen.

Den höchsten Rückgang bei Arbeitslosen gibt es im Tourismus, Reinigungs- und Büroberufen. Die meisten offenen Stellen gibt es bei Hilfsberufen, im Handel und Tourismus.

Köfer: Arbeitskräftemangel belastet Entwicklung

Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer fordert angesichts des Arbeitskräftemangels Maßnahmen für eine zielgerichtetere Qualifikation. Es gelte, stärker darauf Rücksicht zu nehmen, was die Firmen brauchen und welche Erfordernisse am Arbeitsmarkt vorherrschen: "Auch die Weiterbildung von Bürgern, die sich aktuell in einem Beschäftigungsverhältnis befinden, ist von ganz zentraler Bedeutung. Die Ausbildung muss mit dem Bedarf Schritt halten.“ Schülerinnen und Schüler sollten verstärkt im technischen Bereich geschult werden. Umschulungen und Weiterbildungen im Pflegebereich seien ebenso anzustreben, so Köfer.