Aufbau der Windräder auf der Soboth
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Umwelt

Kärntens erster Windpark wird errichtet

Am Montag ist das erste Windrad des ersten Kärntner Windparks in St. Georgen im Lavanttal errichtet worden. Der Windpark ist ein erster Schritt in Richtung Energiewende in Kärnten. Die acht Windräder werden Strom für etwa 17.500 Haushalte erzeugen, so der Betreiber.

„Insgesamt werden acht Windräder errichtet, die sauberen Windstrom für sieben Prozent der Kärntner Haushalte liefern. Damit wird so viel CO2 eingespart, wie mehr als 11.000 Autos im Jahr ausstoßen“, sagte Johann Janker, Geschäftsführer von ECOwind.

Kärntens erster Windpark

Windräder auf Steinberger Alpe und Soboth

Sechs Windräder werden auf der Steinberger Alpe in St. Georgen/Lavanttal auf 1.450 bis 1.600 Meter errichtet. Sie sollen Strom für mehr als 13.000 Haushalte erzeugen. Auf der Soboth – in Sichteite der Steinberger Alpe – werden zwei Windräder errichtet, die Strom für knapp 4.500 Haushalte erzeugen sollen. Die Umsetzung des Windparks werde naturverträglich durchgeführt, hieß es.

Auerwild und Birkwild erhalten Ausgleichsflächen. Die Errichtung und anschließende Inbetriebnahme der Windkraftanlagen erfolgen planmäßig bis Ende Juli. Nach fertiger Errichtung wird unmittelbar mit den Erdrückbauarbeiten begonnen.

Windradteil auf der Soboth
Georg Bachhiesl
Windradteil auf der Soboth

17,3 Millionen Euro Wertschöpfung

Neben dem Klima profitiere von der Errichtung des ersten Windparks in Kärnten auch die heimische Wirtschaft. Bei der Errichtung sind 110 Personen beschäftigt und weitere neun Personen finden einen Dauerarbeitsplatz für Wartung und Betrieb der Windkraftanlagen.

Aufbau der Windräder auf der Soboth
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Installation eines Windrades auf der Soboth

Mit diesem Windkraft-Projekt werden 17,3 Millionen Euro heimische Wertschöpfung bei der Errichtung generiert und weitere 27,7 Millionen Euro über die nächsten 20 Jahre während des Betriebes. „Die Windkraft zählt zu den günstigsten Stromerzeugungstechnologien. Je mehr Windräder, desto günstiger kann daher auch der Strompreis für die Bevölkerung werden", sagte Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft.

„Land soll weitere 140 Windräder errichten“

Das Land hat bereits 58,8 Prozent Erneuerbaren-Anteil am Energieverbrauch und ist damit in Österreich Spitzenreiter. Bis zur Klimaneutralität ist es jedoch noch ein weiter Weg. Noch immer werden elf Terawattstunden (TWh) durch fossile Energien bereitgestellt.

„Um Klimaneutralität zu erreichen, sind noch einige Anstrengungen vom Land Kärnten erforderlich. Die Windkraft wird maßgeblich für die Energiewende in Kärnten sein, da ihre Haupterzeugung im Winterhalbjahr erfolgt“, fordert Moidl. zudem sagte er, dass Kärnten bis 2030 140 Windräder errichten solle.

FPÖ kritisiert Windparks

FPÖ-Umweltsprecher Christoph Staudacher übte scharfe Kritik an der „Verschandelung der unberührten Natur“.
Kärnten dürfe die Fehler der Vergangenheit, als viele Seeufer verbaut wurden, nicht auch noch auf den Bergen wiederholen. Es dürfe keine weiteren Windräder und keine Chaletdörfer ohne touristische Nutzung auf Kärntens Almen geben. Der Lavanttaler FPÖ-Abgeordnete Harald Trettenbrein spricht sich ebenfalls massiv gegen Windräder auf den Bergen und Almen aus. Die FPÖ forderte die Verankerung des Almschutzes in der Kärntner Landesverfassung. Kärnten sei kein Windkraftland, sondern ein Wasserkraft-, Sonnenenergie- und Biomasseland.