Strabag-Firmenlogo auf Kran
ORF
ORF
Chronik

Russischer Oligarch klagt STRABAG

Der russische Oligarch Oleg Deripaska hat eine Klage gegen den Kärntner Baukonzern STRABAG eingebracht. Deripaska hält über sein Unternehmen 28 Prozent der Aktien an der STRABAG. Durch die Sanktionen gegen Russland wurde er entmachtet. Deripaska wolle das rückgängig machen.

Der Putin-Vertraute war infolge der EU-Sanktionen gegen Russland im Konzern durch die Enthebung eines Aufsichtsmitglieds entmachtet worden, auch die Dividendenausschüttung wurde gestoppt. Nach Ansicht des Oligarchen sei das ungesetzlich und müsse rückgängig gemacht werden. Die Klage wurde beim Landesgericht Klagenfurt eingebracht.

Zuständig ist das Landesgericht in Klagenfurt deshalb, weil es sich bei der STRABAG um eine börsennotierte Aktiengesellschaft mit Sitz in Villach handelt. Im Firmenbuch des Landes ist Klagenfurt als Handelsgericht eingetragen.

Abberufung von Aufsichtsrat sei nicht richtig

Der Streitwert der Klage beträgt 30.000 Euro – diese Höhe hat mit den gesetzlich festgesetzten Streitwerten zu tun. Die Klage sei der STRABAG AG bereits zugestellt worden, bestätigte Gerichtssprecher Christian Liebhauser Karl gegenüber dem ORF Kärnten.

Die Rasperia Trading Limited brachte beim Landesgericht eine sogenannte Anfechtungsklage – und zwar gegen jene Beschlüsse, die in einer außerordentlichen Hauptversammlung am 5. Mai gefallen sind, ein. Der Streit dreht sich um die Abberufung eines von der klagenden Partei nominierten Aufsichtsratsmitglieds – was für nichtig erklärt werden soll.

STRABAG für Verfahren gerüstet

Die Rasperia Oleg Deripaskas hat damit keine Stimmrechte mehr bei der Strabag. Außerdem wurden im Zuge der EU-Sanktionen wegen des Russlandkrieges in der Ukraine auch die Dividendenzahlungen an den Großaktionär eingestellt.

Mit ihrer Klage bewegt sich die Rasperia Deripaskas laut dem Gerichtssprecher innerhalb der einmonatigen, gesetzlichen Frist.
Bei der STRABAG sehe man sich Medienberichten zufolge gut für das Verfahren gerüstet.