Jener Wolf, der in Niedergail im Lesachttal für den Riss von vier Mutterschafen verantwortlich gemacht wird, wurde am Samstag ein zweites Mal und zwar etwa einen halben Kilometer weiter, in der Nähe einer Schafweide gesichtet. Diese ist nur etwa 100 Meter von einem Gästebeherbergungsbetrieb entfernt. Der Wolf wurde von den Urlaubern der Pension Waldfriede dort beobachtet.
Urlauber mit Hund Amigo schildern Wolfssichtung
Eingezäunte Schafe gerissen
Die Schafe verbrachten die Nacht auf Freitag auf einer mit einem Elektrozaun geschützten Weide in unmittelbarer Nähe des Wohnhauses und des Stalls in Niedergail. Am Freitag hätte er sie auf die Alm bringen wollen, sagte Hofbesitzer und Arzt Georg Lexer. In der Früh habe sein Nachbar angerufen und ihm mitgeteilt, dass einige der Tiere tot seien: „Das muss eindeutig der Wolf gewesen sein. Bei zwei Tieren war im hinteren Bereich alles herausgerissen und alle haben einen Gurgelbiss erlitten.“
Quelle: privat
Um hundertprozentig sichergehen zu können, dass es ein Wolf war, unternahm am Vormittag der Wolfsbeauftrage des Landes einen Lokalaugenschein: „Er hat alles genau untersucht und DNA-Spuren genommen. Ich denke, dass er meine Meinung teilt.“ Endgültige Klarheit gibt es dann, wenn sämtliche Proben ausgewertet sind.
Wolfsfreie Zonen gefordert
Lexer, der auch mit dem Almwirtschaftsverein beim Thema Wolf zusammenarbeitet, fordert rasche Maßnahmen: „Es müssen wolfsfreie Zonen eingerichtet werden, dazu gehören Almen und Siedlungsgebiete. Dort gehört er bejagt. Es geht nicht um Ausrottung, sondern um die sinnvolle Bejagung.“ Damit das Gleichgewicht in den ländlichen Regionen und auf den Almen erhalten bleibe, so Lexer.