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Verkehr

Teurer Sprit: ÖAMTC fordert mehr Kilometergeld

Die Spritpreise steigen kontinuierlich. Grund dafür sollen die steigenden Rohölpreise sein: momentan liegen Benzin und Diesel hierzulande etwa gleich auf, bei um die 1,70 Euro. Um die Teuerung abzufedern, sei die Erhöhung der Pendlerpauschale zu wenig, heißt es vom ÖAMTC. Eine Möglichkeit sei die Anhebung des amtlichen Kilometergeldes.

Momentan liegen in Österreich Benzin und Diesel also preislich etwa gleich auf, doch das dürfte sich mit ziemlicher Sicherheit nach oben hin ändern, befürchtet der ÖAMTC. In Ungarn zahlen Autofahrer 1,24 Euro für einen Liter Benzin beziehungsweise Diesel. Das hatte zur Folge, dass der Tanktourismus aufblühte. Doch damit dürfte seit Freitag Schluss sein. Die ungarische Regierung gab bekannt, dass nun nur noch Fahrzeuge mit ungarischem Kennzeichen diesen Preis bekommen. Allerdings dürfte Ungarn mit dieser Maßnahme gegen den EU-Gleichbehandlungsgrundsatz verstoßen.

Hierzulande stöhnen die Autofahrer über die schon wieder steigenden Preise. Deshalb erneuert der ÖAMTC seine Forderungen an die Bundeseregierung, sagt ÖAMTC-Jurist Christoph Kronsteiner: „Im Juli kommt zusätzlich noch einmal eine CO2-Bepreisung hinzu. Laut ÖAMTC sollte diese verschoben werden, weil das eine weitere Belastung für die Bürger wäre.“ Eine weitere Möglichkeit wäre die Erhöhung des amtlichen Kilometergeldes. Das würde auch für jene Personen gelten, die ihren privaten Pkw für den Dienstgeber nützen müssen.

Deutschland plant Tankrabatt

Eine andere Lösung fand Deutschland, wo die Preise weitaus höher als hierzulande seien, so Kronsteiner: „Diesel und Benzin kosten knapp um zwei Euro. Mit 1. Juni sollte ein Tankrabatt in Kraft treten, der vom Bundestag und Bundesrat beschlossen wurde. Dadurch sollte Benzin bis zu 35 Cent und Diesel bis zu 17 Cent günstiger werden.“

Auch in Slowenien zogen die Preise an. Italien war sowieso immer im Spitzenfeld bei den Benzin- und Dieselpreisen.

VCÖ: Kurzstrecken mit dem Rad erledigen

Eine Untersuchung des Verkehrsclub Österreich zeigt, dass in Kärnten rund zwei Millionen kurze Autofahren pro Woche stattfinden, die kürzer als fünf Kilometer sind und damit Radfahrdistanz sind. Der durchschnittliche Spritverbrauch bei Kurzstrecken ist wesentlich höher als bei einer längeren Strecke. Deshalb rät der Verkehrsclub Österreich bei Kurzstrecken, öfter mit dem Fahrrad zu Fahren. Das spare nicht nur Sprit, sondern sei auch gesund, so der VCÖ.

Team Kärnten: Sofortmaßnahmen nötig

Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer forderte in einer Aussendung, dass die Bundesregierung wegen der Spritpreise tätig wird. „Aktuellen Prognosen zu Folge werden die Preise weiter ansteigen. Als ersten Schritt muss beispielsweise das amtliche Kilometergeld erhöht werden, was seit vielen Jahren nicht mehr erfolgt ist. Auch die CO2-Bepreisung muss abgeschafft werden und darf im Juli keinesfalls wie geplant in Kraft treten. Das wäre eine zusätzliche Belastung der Bürger, die ohnehin schon unter den dramatisch hohen Preisen leiden“, so Köfer. Auch ein Tankrabatt nach deutschem Vorbild sei für ihn vorstellbar.