Ob offiziell oder inoffiziell, die Treffen der GTI- und Tuningfans polarisieren. Lärmgeplagte Anrainer, gesperrte Bergstraßen, um „Gummi-Gummi“ zu vermeiden und sogar gesperrte Ortsdurchfahrten wie in Velden einerseits und gut gefüllte Kassen bei Tourismusbetrieben andererseits.
Inoffizielles GTI Treffen noch ruhig
Seit Anfang Mai kamen immer wieder GTI-Fans nach Kärnten und sorgten für Wirbel und viele Strafzettel – mehr dazu in Tausende Anzeigen bei GTI-Treffen.

Pyramidenkogel gehört den Eichhörnchen
Die Polizei ist gerüstet und holte sich Kollegen aus anderen Bundesländern. Jetzt heißt es von Unternehmern, das sei mehr ein Polizei- als ein GTI-Treffen. Bei einem ORF-Lokalaugenschein am Donnerstag beim Pyramidenkogel war es ruhig. Normalerweise gibt es hier kein Durchkommen, die Straße musste in der Vergangenheit aus Sicherheitsgründen gesperrt werden. Am Donnerstag trauten sich sogar die Eichhörnchen bis zur Straße.

Beim Gasthof Karawankenblick rechnete man eigentlich schon mit mehr Gästen, auch ohne offizielle Veranstaltung. Wirt Christoph Schaschl ließ sogar eigene GTI-Servietten drucken: „Es ist gähnende Leere, die Mitarbeiter wissen nicht, was sie tun sollen, weil nichts los ist. Wir sind froh über Gäste aus der Region, aber viele sind von Medienberichten über Exzesse und Strafen abgeschreckt worden, was gar nicht stimmt.“

Viel Polizei, wenig Gäste
Auch im Keutschacher Seental fällt viel Polizeipräsenz auf: Im Mannschaftswagen auf der Straße oder wartend hinter einer Hecke. Die normalerweise von GTI-Fahrern belagerte Tankstelle in Keutschach wurde zum ruhigsten Treffpunkt im Ort. Für die Tourismusbetrtiebe ist es ein Dämpfer, der das ganze Jahr nicht mehr aufzuholen sei.

Alle im Ort leben davon
Ein Beispiel ist die Pension Valentinitsch in Keutschach mit Campingplatz. Nach den Ankündigungen der rigorosen Strafen für GTI-Fahrer hätten die meisten wieder storniert, hieß es. Nur ein paar Rammsteinbesucher kamen, so Ingrid Valentinitsch: „Wir haben Gruppen, die immer wieder seit Jahren zu uns kommen, die nehmen auch ihre Fahrräder mit, gehen wandern. Im Internet war soviel über die Maßnahmen zu lesen, die haben uns abgesagt. Wenn sie einmal vertrieben sind, dann ist es vorbei, die kommen nicht mehr.“ Das betreffe auch die Restaurants, Tankstellen und Geschäfte in der Region, so Valentinitsch.

Einige vereinzelte GTI-Fans sind aber schon in Kärnten, sie sagten am Donnerstag, es sei erst der Anreisetag, es könnte die nächsten Tag noch etwas abgehen. Schließlich ist das lange Wochenende noch jung.