Eduard und Rosina Gmoser
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Ehefrau dreimal das Leben gerettet

Eduard Gmoser aus Villach ist ein stiller Held des Alltags. Insgesamt dreimal rettete er seiner Frau Rosina das Leben, zum ersten Mal noch vor der Hochzeit. Seit 63 Jahren sind die beiden zusammen. Nicht umsonst fühlt sich seine Frau bei ihm sicher.

Die Gmosers lernten einander vor 65 Jahren bei der Arbeit in Niederösterreich kennen. Noch bevor die beiden heiraten konnten, wäre die Beziehung schon fast vorbei gewesen. Denn ein Badeausflug im Jahr 1957 hätte beinahe fatal geendet, erzählt Eduard Gmoser: „Wir sind rein ins Wasser, alles hat gepasst und ich habe gesagt, ich schwimme voraus. Sie ist nicht so eine gute Schwimmerin und ich habe mich umgedreht – ich weiß gar nicht warum – und da war sie nicht mehr da. Der Fluss war aber nicht so tief, man konnte dort stehen. Und da bin ich zurück und hab’ sie tatsächlich unter Wasser in einer Grube entdeckt. Ich habe sie herausgehoben und aus dem Wasser gebracht.“

Eduard und Rosina Gmoser
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65 Jahre sind die beiden nun schon zusammen

Osterjause endete beinahe tragisch

Die beiden zogen nach Villach, in die Heimatstadt von Eduard Gmoser. Sie bekamen zwei Kinder, Sonja und Edi. Und dann, bei einer Osterjause, ging wieder alles sehr schnell. Ein Ei war schuld daran, dass sich seine Frau verschluckte, wieder handelte Eduard Gmoser schnell. Er wandte den Heimlich-Handgriff an, der laut Ärzten Leben retten kann, aber auch immer die Gefahr von inneren Verletzungen in sich birgt.

„Von dem Handgriff habe ich irgendwann einmal gehört. Jedenfalls habe ich sie unter dem Rippenbogen genommen und mit aller Kraft drei oder vier Mal mit voller Kraft gedrückt. Und auf einmal ist ein Stück vom Eigelb herausgeschleudert worden. Das war die Rettung, sonst wäre sie erstickt.“

Altes Foto von Eduard und Rosina Gmoser
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Ein Foto aus früheren Jahren

Eduard und bewusstlose Rosina stürzten zu Boden

Rosina sagte, was da eigentlich hätte passieren können, das realisiere man erst hinterher. „Das verbindet uns schon mehr. Man spricht ja auch immer wieder drüber. Das vergisst man nie.“ Offenbar sind aber nicht nur der guten, sondern auch der schlechten Dinge drei. Der dritte Vorfall sei der schlimmste gewesen, erinnerte sich das Ehepaar. Es geschah bei Kaffee und Kuchen, sagte Eduard Gmoser: „Auf einmal hat sie keine Luft mehr bekommen, es ist wohl wieder ein Brösel irgendwo stecken geblieben. Ich bin gleich aufgesprungen und habe den Heimlich-Handgriff angewendet. Dann wurde sie bewusstlos und wir gingen beide gemeinsam zu Boden.“

Eduard und Rosina Gmoser  auf einer Parkbank
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Rosina mit ihrem Lebensretter an der Seite

„Er hat mich gerettet. Gottseidank“

Er habe aber nicht aufgehört, mit aller Kraft den Heimlich-Handgriff auszuüben, sagte Eduard Gmoser und irgendwann konnte sich seine Frau wieder aufsetzen und weiter atmen. Mit ihrem Lebensretter an der Seite fühlt sich Rosina Gmoser sicher: „Es ist immer präsent, so etwas vergisst man nicht. Und er hat mich gerettet. Gottseidank.“

Dass jede Stunde kostbar ist, das wissen die beiden. Pläne werden geschmiedet. Heuer soll Enkel Philipp in Brüssel besucht werden.