Eine Betroffene ist Melanie Katnik, die mit ihren beiden Söhnen in Keutschach lebt. Sie hat mit Gehalt, Alimenten und einer erhöhten Kinderbeihilfe rund 2.300 Euro im Monat zur Verfügung. Wobei fast ein Drittel für einen erhöhten Therapieaufwand für die Kinder gebraucht wird. Am Ende des Monats bleibe nun fast nichts mehr übrig.
Alleine die Preissteigerungen bei Lebensmitteln, Strom und Treibstoff machen rund 315 Euro im Monat aus. Eine Mieterhöhung kündigte der gemeinnützige Wohnungsanbieter schon an, das bereite Sorgen, so Melanie Katnik: "Vor allem, was die Kinder betrifft. Wenn man ihnen sagen muss, Du kannst nicht mehr zum Schulausflug, das ist schwierig. Urlaub fahren oder lustige Sachen mit den Kindern wird nicht mehr möglich sein.
Große Sorgen wegen Teuerungen
Die anhaltende Pandemie und steigende Preise für Energie und Lebensmittel befeuern weltweit Armut und soziale Ungerechtigkeit, davor warnten am Montag einmal mehr Hilfsorganisationen und soziale Einrichtungen. Auch in Österreich steigt die Zahl der armutgefährdeten Menschen massiv, so die Caritas.
Preis wichtiger als Qualität
Beim Einkaufen leidet die Qualität, so Katnik. Man könne die Familie nicht mehr gesund ernähren, man müsse auf die Preise schauen. Die Betroffenen wünschen sich ein stärkeres Gegensteuern der Politik, der angekündigte Teuerungsausgleich von zweimal 150 Euro im Jahr reiche da nicht aus, so Katnik. Das sei eine Stütze, aber auf ein Jahr gerechnet sei das nicht viel.
Schuldnerberater Karl Kleindl über die Teuerungen
Der Schuldnerberater Karl Kleindl spricht über die derzeitigen Teuerungen und den damit einhergehenden finanziellen Schwierigkeiten für manche Haushalte.
Auch die Caritas bestätigte, in den Beratungen sei die Zukunftsangst das vorrangige Thema. Christian Eile ist Bereichsleiter Menschen in Not. Er sagt, viele suchen vor allem nach günstigeren Wohnungen, doch auch da stiegen die Preise stark an.
Team Kärnten ortet Handlungsbedarf
Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer fordert Bundes- und Landesregierung auf, mit konkreten Maßnahmen gegenzusteuern. Die aktuelle Inflationsrate von 7,2 Prozent sei ein eindeutiger Handlungsauftrag. Es müssten die Lohnnebenkosten gesenkt werden, zudem fordert Köfer die Abschaffung der kalten Progression und des eine Senkung der Wohnkosten.