Gesundheit

Vorbereitung auf Affenpocken

Derzeit beherrschen Affenpocken die Schlagzeilen. Denn ungewöhnlicherweise traten bisher mehr als 400 Fälle in Europa auf und es werden mehr. Affenpocken sind mit den Pocken verwandt, immer wieder gibt es einige Fälle dieser Infektionskrankheit in Afrika. Patienten werden in den Spitälern isoliert.

Bisher gibt es einen bestätigen Fall in Wien, dem Patienten gehe es recht gut, er habe einen leichten Verlauf, sagen seine Ärzte. Die Experten rechnen aber nicht mit allzuvielen Ansteckungen – mehr dazu in Experten von Affenpocken überrascht (wien.ORF.at).

Isolierstation im Klinikum

Kommt es zu Fällen, werden die betroffenen Personen im Klinikum Klagenfurt isoliert, sagte Infektiologe und Leiter der Hygiene-Abteilung im Klinikum Klagenfurt, Ulrich Zerlauth: „Sollten Affenpocken im Klinikum auftreten, bzw. mit Verdacht bei uns ankommen, sind wir vorbereitet. Wir haben die Isolierstation für Tuberkulosepatienten, das sind Einzelzimmer mit Unterdruck und eigener Klimaanlage. Dort würden die Patienten untergebracht.“

Rund 30 Patienten hätten Platz

Bis zu neun Patienten können in dieser Isolierstation untergebracht werden. Käme es zu mehr Fällen, dann könnte wieder die alte Lungenabteilung, die bereits im Zuge der CoV-Pandemie als Infektionsstation betrieben wurde, für weitere 20 Patienten aktiviert werden. Wobei die Experten nicht von einer Affenpocken-Pandemie ausgehen, so Zerlauth: „Ich schätze, dass es Einzelfälle bleiben werden und es in keiner Weise zu massenhaftem Auftreten wie bei Covid-19 kommen wird.“

Affenpocken – Monkeypox

Der Name Affenpocken ist irreführend, denn Affen und Menschen sind Fehlwirte. Benannt wurden sie nach Laboraffen, die 1985 erkrankten. Das Virus kommt vor allem in Nagetieren vor wie Mäusen, Ratten oder auch Eichhörnchen, es handelt sich um eine Zoonose, die vom Tieren auf Menschen übertragen wird. Die Affenpocken gehören zur Familie Poxviridae und ähneln den Variola-, Kuhpocken- und Vacciniaviren. Die Übertragung erfolgt über verschiedene Arten entweder über Tröpfchen, möglicherweise auch Aerosole (noch nicht abschließend geklärt) oder durch kleine Verletzungen der Haut. Die jetzigen Fälle könnte mit einer Prideparade in Spanien zusammenhängen, denn auch sexueller Kontakt kann wegen der körperlichen Nähe zu Ansteckungen führen, ebenso wie Kontakt zu den auftretenden Pusteln und ihrem Sekret.

Masken und Abstand

Masken und Abstand sowie die Vermeidung von Körperflüssigkeiten Infizierter verhindern eine Ansteckung. Ansteckend sind Infizierte über zwei bis drei Wochen, Symptome eines schweren Verlaufs sind Fieber, Kopf-, Rücken- und Halsschmerzen, geschwollene Lymphknoten und ein Ausschlag, vom Gesicht ausgehend. Er ähnelt Syphillis oder Windpocken. Man geht davon aus, dass eine Pockenimpfung zu 85 Prozent gegen Ansteckung wirkt. Seit Anfang der 80er Jahre ist die Impfung aber nicht mehr vorgeschrieben, da die Pocken als ausgerottet gelten. Daher sind auch bei den jetzigen Fällen vor allem jüngere Personen betroffen.

Es gibt auch eigens für Affenpocken entwickelte Impfungen, die aber (noch) nicht für die breite Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Die USA entwickelten sie für den Fall von Bioterrorismus. Es gibt auch antivirale Medikamente zur Behandlung. Die oft angegebene Todesrate von rund drei Prozent gilt für medizinisch schlecht ausgestattete Länder. Bisher starb niemand in der westlichen Welt an einer Affenpockeninfektion.