Plakate Aidshilfe Kärnten
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Gesundheit

Aids: Wandel zu behandelbarer Erkrankung

Seit 35 Jahren gibt es in Kärnten die Aidshilfe. Noch immer ist die Diagnose einer Infektion mit dem Humanen Immundefizienz-Virus (HIV) eine Hiobsbotschaft, doch viel hat sich in den letzten Jahren getan. Es gab einen Wandel von einem sicheren Todesurteil zu einer gut behandelbaren Erkrankung. Noch immer aber leiden Betroffene an Diskriminierung.

Die Krankheit hat ihren Schrecken verloren, vorausgesetzt die Diagnose wird früh gestellt. Wenn nämlich die Erkrankung rechtzeitig erkannt wird, kann der Betroffene ein weitgehend normales Leben ohne eingeschränkte Lebenserwartung führen.

Betroffene noch immer Diskriminierung ausgesetzt

Womit HIV Positive noch immer zu kämpfen haben, ist die Diskriminierung, sagt der Leiter der Aids Hilfe Kärnten, Günther Nagele: „Was wir offenbar nicht verhindern können ist, dass noch diese alten Bilder von Aids in den Köpfen der Menschen vorhanden sind: Hohe Ansteckungsgefahr, Schwulenseuche et cetera. Das heißt, Betroffene kämpfen noch immer damit, dass sie Diskriminierung und Stigmatisierung ausgesetzt sind.“

Finanziert wird die Aidshilfe zu zwei Drittel vom Land Kärnten und zu einem Drittel vom Bund. Der Aufgabenbereich der Aids Hilfe hat sich in letzter Zeit deutlich erweitert, erklärte Gesundheitsreferentin Beate Prettner: „Mittlerweile ist die Aidshilfe ja auch – gerade weil die Übertragung über den Geschlechtsverkehr passiert – eine Beratungsstelle für sexuell übertragbare Erkrankungen. Mittlerweile haben wir auch die Beratung der Sexdienstleisterinnen in dieser Beratungsstelle.“

Jedes Jahr rund 20 Neuinfektionen

Außerdem mache die Aidshilfe extrem viel Aufklärungsarbeit, indem sie Vorträge zur sexuellen Gesundheit in Schulen und vor Jugendlichen machen, sagte Prettner. In Kärnten leben etwa 450 Menschen mit HIV. Jedes Jahr werden rund 20 Neudiagnosen gestellt.