Pfleger mit Trage
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Wirtschaft

KABEG im Vorjahr mit sechs Millionen im Plus

Die Kärntner Landeskrankenanstalten-Betriebsgesellschaft (KABEG) hat das vergangene Jahr laut Rechnungsabschluss mit einem Plus von sechs Millionen Euro abgeschlossen. Dieses ersparte Geld wird benötigt, um heuer ausgeglichen bilanzieren zu können, ab 2023 muss mit einem Minus gerechnet werden. 30 zusätzliche Pflegestellen wurden beschlossen.

Die 30 zusätzlichen Pflege-Stellen sind für das Chirurgisch-Medizinische Zentrum (CMZ) im Klinikum Klagenfurt vorgesehen. Dort war es in der Vergangenheit zu prekären Personalsituationen gekommen. Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ): „Das CMZ ist quasi jene Schnittstelle, wo sich aufgrund der Coronapandemie der allergrößte zusätzliche Arbeitsaufwand ergeben hat. Es ist mir sehr wichtig, dass das hier beschäftigte Personal nachhaltig entlastet wird. Daher haben wir heute im Aufsichtsrat berichtet, den Mitarbeiterstand eben dort massiv zu erhöhen.“

KABEG im Vorjahr mit sechs Millionen im Plus

Die Kärntner Landeskrankenanstalten-Betriebsgesellschaft (KABEG) hat das vergangene Jahr laut Rechnungsabschluss mit einem Plus von sechs Millionen Euro abgeschlossen. Im KABEG-Aufsichtsrat sollen 30 zusätzliche Pflege-Stellen beschlossen werden.

Bewerben kann man sich um die 30 Pflegeposten sofort. KABEG-Leitung und -Betriebsrat hoffen, dass die nötigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Pflege auch gefunden werden. Ronald Rabitsch, der Vorsitzende des Betriebsrates sagte, dass darüber hinaus auch auf andere Mitarbeiter hingewiesen werden müsse: „In der KABEG gibt es über 80 Berufsgruppen. Zum Beispiel im Bereich der Abteilungssekretärinnen, im klinisch-administrativen Dienst oder bei den Facharbeitern sind wir bei den Gehältern nicht konkurrenzfähig. Da wird es Verbesserungen geben müssen.“

Die FPÖ kritisierte in einer Aussendung, dass 70 alte offene Stellen bisher nicht besetzt worden seien: „Was nutzen da 30 neue Pflegestellen?“

Mehrere Rettungsautos
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Betriebs- und Personalkosten steigen

Steigende Energie- und Personalkosten

Mit Blick auf das heurige und kommende Jahr stellen die steigenden Energiekosten und die sonstigen preis- und inflationsbedingten Anpassungen die größten Herausforderungen dar. Ab 2024 muss mit einer Verdoppelung der Stromkosten von jährlich drei Millionen auf sechs Millionen Euro gerechnet werden. Die Personalkosten werden im nächsten Jahr auf knapp 550 Millionen steigen, sagte Prettner.

„Analog zum Pflegebereich benötigen wir auch im medizinischen Bereich dringend und schnellstmöglich ausreichenden Nachwuchs. Hier ist der Bund seit Jahren gefordert. Doch seit Jahren wird jeder Warnruf, jede Resolution, jede Aufforderung, die Zahl der Studierenden zu erhöhen, ignoriert“, kritisierte Prettner. Der Stellenplan für das Jahr 2023 sieht 6.805,2 Vollzeitkräfte (VZK) vor, das sind im Vergleich zum Jahr 2021 um 349 VZK mehr (+5,1 Prozent).

KABEG-Aufsichtsrat
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Der KABEG-Aufsichtsrat, rechts vorne Vorstand Arnold Gabriel und Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ)

Kostensteigerung auch bei Bauprojekten

Ein großes Thema im Aufsichtsrat waren die Investitionsvorhaben: Für das Jahr 2022 sind seitens der KABEG Investitionen in Höhe von 49,6 Mio. Euro veranschlagt. Die aktuelle Hochrechnung beträgt aufgrund der Preissteigerungen allerdings schon 57 Millionen Euro. Bei den Bauprojekten sind neben den Verzögerungen und Problemen in der Lieferkette vor allem die Herausforderungen durch steigende Rohstoff- und Energiepreise zu stemmen.

„Laufende Bauprojekte sollen nicht berührt werden“, sagte KABEG-Vorstand Arnold Gabriel: „Das wäre noch kontraproduktiver. Aber es wird das eine oder andere Projekt für die Planung nicht gleich realisierbar sein.“

Die wichtigsten Investitionsschwerpunkte:

  • Klinikum Klagenfurt: Neubau der Psychiatrie (Fertigstellung Sommer 2022), Implementierung OP-Robotik, Projektstart Kopfzentrum, Adaptierung ELKI, Ausbau Isolationsbereiche
  • LKH Villach: Neustrukturierung Baustufe 1, Brandschutz-Fluchtwegesicherung, Geriatrie, Ausbau Isolationsbereiche
  • LKH Wolfsberg: Durchführung der Baustufe 3 und Planung der Baustufe 4 des Aktionsplanes
  • LKH Laas: Projektstart Intensivüberwachungsstation

Vorgelegt wurde von Arnold Gabriel auch der Voranschlagsentwurf für das Jahr 2023: „Bis zur tatsächlichen Erstellung des Voranschlages 2023 sind noch detailliertere Abstimmungen erforderlich, die aber erst im Laufe der nächsten Monate möglich sein werden“, sagte Gabriel. Der vorläufige Voranschlagsentwurf weist einen gegenüber 2022 um 3,2 Prozent gesteigerten Nettogebarungsabgang auf und beträgt somit 295,4 Millionen Euro.

Neue Gleichbehandlungsbeauftragte

Abgesegnet wurden im Aufsichtsrat zwei Personalentscheidungen. Der auf fünf Jahre befristeten Funktionsverlängerung von Markus Grollitsch als Pflegedirektor des LKH Laas wurde einstimmig zugestimmt. Des Weiteren wurde Pauline Thamer dem Aufsichtsrat als neue Gleichbehandlungsbeauftragte der Kärntner Landeskliniken vorgestellt. Sie fungiert als Anlaufstelle für sämtliche Themen der Diskriminierung und Gleichbehandlung für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der KABEG.

In puncto Umweltschutz startete das LKH Villach als erste Krankenanstalt in Österreich mit dem Recycling von Narkosegasen. Künftig werden die Gase nicht mehr in die Atmosphäre geleitetet, sondern in einem Behälter gesammelt, um schließlich wieder neues Narkosegas herzustellen – mehr dazu in LKH-Villach recycelt Narkosegase (kaernten.ORF.at; 29.3.2022).