Ein 20 Jahre alter Klagenfurter, der Student in Wien ist, kennt als Pendler überfüllte Züge gut. Seine Erfahrungen, die er nicht selbst im Interview schildern will, gipfelten in einer Fahrt, die in Leoben wegen Überfüllung für 50 Minuten unterbrochen wurde. Denn es waren nicht ausreichend Passagiere bereit, aus dem überfüllten Zug auszusteigen, also wurde die Polizei geholt.
Garantierte Mitfahrt nur mit Sitzplatzreservierung
Bernhard Rieder von den ÖBB: „Sicherheit ist das oberste Gebot. Wenn der Zug zu voll ist um sicher geführt zu werden, müssen Fahrgäste gebeten werden, auszusteigen. Wenn sie das nicht freiwillig machen, bleibt uns nichts anderes übrig, als die Polizei zu holen. Das passiert sehr selten.“
Aktuell würden wieder mehr Leute mit dem Zug fahren. Garantiert ist ihre Mitfahrt nur, wenn zusätzlich zum Ticket drei Euro für eine Sitzplatzreservierung bezahlt wurden. Dass es sich dabei um eine versteckte Preiserhöhung handelt, wird von den ÖBB verneint.
Fahrplanangebot soll erweitert werden
Markus Lampersberger von Fahrgast Kärnten sagte, es wäre notwendig, das Fahrplanangebot zu verdichten: „Man könnte einfach einen Stundentakt auf der Südbahn führen zwischen Wien und Villach. Da wäre es wichtig, dass entsprechende Garnituren beschafft werden, damit man den Stundentakt fahren kann.“
Auf die Frage, warum die ÖBB nicht nur so viele Tickets verkaufen, wie auch Plätze vorhanden sind, hieß es, weil ein offenes System beibehalten werden soll, damit man beispielsweise nach einem längeren Termin auch einen späteren Zug nehmen kann, so die ÖBB.
Sechs Stunden Bahnfahrt ohne Speisewagen
Für Ärger bei den Passagieren sorgt seit Sonntag auch, dass Verbindungen von Wien über Villach nach Lienz mit S-Bahn-Garnituren statt mit Railjet-Garnituren geführt werden. Das bedeutet etwa sechs Stunden Fahrt ohne Speisewagen. In diesem Zusammenhang verwiesen die ÖBB auf hohe Investitionen in den nächsten Jahren. Sobald die neuen Garnituren da seien, könnten auch diese Takte verdichtet werden.