Tote Boa Constrictor
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Chronik

Tote Riesenschlange im Ossiacher See

Groß war am Freitagvormittag die Aufregung am Ossiacher See. Bei Annenheim wurde eine etwa zwei Meter lange, exotische Schlange im Wasser treibend gesichtet. Die Polizei konnte sie bergen. Es handelt sich um eine für den Menschen ungefährliche Boa constrictor. Noch ist offen, wie und warum sie in den Ossiacher See geraten ist.

Immer dann, wenn eine Schlange im Spiel ist, wird Helga Happ, Kärntens Reptilienexpertin, gerufen. Sie war auch dieses Mal die Erste, die zu der Schlange im Ossiacher See befragt wurde. Sie erhielt ein Foto von der Schlange und war sich sofort sicher, dass es sich um eine Boa constrictor handelt. So etwas hat es in Kärnten jedenfalls in den vergangenen Jahrzehnten noch nicht gegeben, zeigte sich Happ sicher: „Das ist eine Premiere für Kärnten. Wir haben zwar schon Krokodile und alles Mögliche gesucht in den Seen, aber noch nie eine Riesenschlange gefunden.“

Schlange für Menschen nicht gefährlich

Angenommen, Schwimmer wären an einer noch lebenden Boa in einem Kärntner See vorbeigekommen, so hätte für sie keine Gefahr bestanden, so die Expertin: „Die Boa ist keine Wasserschlange, sie fühlt sich also im Wasser nicht so wohl. Deshalb wird sie niemanden angreifen, höchstens zur Verteidigung. Als Nahrung sind wir ihr zu groß, also sie hat kein Interesse an uns. Sie fürchtet sich eher und wird schauen, dass sie sich ans Ufer rettet.“

Unklar, woher das Tier stammt

Die gefundene Schlange dürfte laut Schätzung von Happ mehrere Jahre alt gewesen sein. Es handelt sich jedenfalls um ein erwachsenes Tier mit zwei Meter Länge. Eine Boa constrictor wird maximal drei Meter lang. Heimisch ist die Schlange in Süd- und Mittelamerika. Überlebenschancen bei uns gebe es nur im Sommer, der Winter bedeute den sicheren Tod der Schlange, sagte Happ.

Woher das Tier stammt, ist unklar. Die Polizei geht davon aus, dass die Riesenschlange ausgesetzt wurde, die Ermittlungen laufen. Eigentlich müsste die Schlange registriert sein, aber nicht alle Tierhalter würden sich an die Gesetze halten, weiß Happ aus Erfahrung.