Demonstranten mit Schildern
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Chronik

Lautstarker Protest der Pflegekräfte

Seit vielen Monaten fordern die Beschäftigten in Pflegeberufen bessere und nachhaltige Arbeitsbedingungen. Am Donnerstag gab es einen Österreichweiten Protesttag. Just wenige Stunden davor präsentierte die Bundesregierung ein Milliardenschweres Pflegepaket. Für die Betroffenen ist das nicht mehr als ein Zwischenerfolg.

„Achtung Gesundheit! Es ist 5 nach 12“ Das war am Donnerstag das Motto vor dem Stadttheater in Klagenfurt. Gewerkschaften, Ärztekammer und Betriebsräte der Landeskrankenhäuser haben ein gemeinsames Ziel: Nachhaltige Verbesserungen im Gesundheits- und Sozialsystem für alle Berufsgruppen. Wäre man am Donnerstag nicht protestieren gegangen, dann hätte die Regierung das Pflegepaket nicht präsentiert, sagte Roland Rabitsch vom Zentralbetriebsrat der Landeskrankenhäuser.

Lautstarker Protest der Pflegekräfte

Seit vielen Monaten fordern die Beschäftigten in Pflegeberufen bessere und nachhaltige Arbeitsbedingungen. Am Donnerstag gab es einen Österreichweiten Protesttag. Just wenige Stunden davor präsentierte die Bundesregierung ein Milliardenschweres Pflegepaket. Für die Betroffenen ist das nicht mehr als ein Zwischenerfolg.

Wenige Stunden vor dem Protest in Klagenfurt präsentierte die Bundesregierung in Wien ein Pflegepaket, eine Milliarde Euro schwer. Geplant sind unter anderem höhere Gehälter und mehr Pflegegeld, mehr dazu in Land begrüßt Pflegepaket des Bundes.

„Wir trauen dem Frieden nicht“

Landesgesundheitsreferentin Beate Prettner von der SPÖ sagte, sie begrüße den Schritt, erwartet sich aber ein rasches Gesetz samt gemeinsamer Umsetzung. Zurzeit sei noch alles sehr unkonkret. So sehen das auch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der Protestaktion, laut Polizei kamen etwa 300. „Wir trauen dem Frieden nicht ganz“, sagte Valid Hanuna von der Gewerkschaft GPA, Gesundheit und Soziales. Es sei vieles angekündigt worden und wenn alle so komme, dann sei das auch in Ordnung, aber die Skepsis bleibe, denn der Teufel liegt im Detail so Hanuna.

Demo Pflegepersonal
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Das Pflegepersonal protestierte in Klagenfurt

Auch eine heute angekündigte Pflegelehre sorgte für Verwunderung, denn bei einer Pflegelehre gebe es viele rechtliche Dinge zu klären, sagte Mario Pichler von der Gewerkschaftsjugend Kärnten. „Ein 15-Jähriger startet in eine Lehre, er darf aber bis zum 17. Lebensjahr nicht in diesem Beruf arbeiten und nicht zum Menschen“, so Pichler.

Ian Jules kämpft für Pflegepersonal

Es gebe auch noch keine Berufsschulen und so sei das keine Lösung für die Pflege, denn „wir brauchen wirklich eine schnelle Ausbildung und müssen schauen, dass die Leute gut ausgebildet werden und wir sind nicht für eine Pflegelehre“, sagte Pichler. Dafür kämpft auch der Klagenfurter-Internetstar Ian Jules, denn er ist gelernter Altenpfleger und deshalb sei es ihm ein Anliegen gewesen, sich für Pflegekräfte einzusetzen.

Ian Jules
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Internetstar Ian Jules setzt sich für die Pflege ein

Für die Pflegekräfte war das am Donnerstag ein Zwischenschritt – wie sie sagen. Sollten versprochene Verbesserungen nicht kommen, dann dürfte beim nächsten Mal die Stimmung deutlich ernster werden. Weitere Proteste wurden bereits angedroht.