Wirtschaft

Naturkatastrophen: Versicherungen denken um

Mit dem Klimawandel gibt es mehr Naturkatastrophen wie Hagel und Hochwasser. Die dadurch entstandenen Schäden kosten viel Geld. Am Donnerstag berieten Experten in der Wirtschaftskammer in Klagenfurt, wie sich die Wirtschaft und alle Versicherten darauf einstellen können und müssen.

Hagel, Hochwasser, Muren, Schneestürme – gegen Naturkatastrophen wie diese kann man sich nur zum Teil versichern. Wenn Schäden entstehen, muss meist der Katastrophenfonds von Land und Bund einspringen. Heißere Sommer, wärmere Winter, das bringe künftig noch mehr Extremereignisse, so die Prognose. All das führt bei den Versicherungen zu einem Umdenken.

Versicherungsprämien könnten steigen

Nicht alles und jeder wird mittelfristig wohl noch Schutz bekommen. Außerdem könnten Versicherungsprämien steigen. Dazu sagte Jürgen Hartinger, der Chef der Kärntner Gesellschaft für Versicherungsfachwissen: „Kurzfristig ist der Versicherungsschutz, so wie wir ihn jetzt haben, gesichert. Auch in den nächsten zehn Jahren werden wir keine größeren Probleme bekommen. Mittel- und langfristig ist es natürlich so, wenn der Versicherungsschutz noch finanzierbar sein soll, dann brauchen wir Anpassungs-Maßnahmen. Dann dürfen wir nur noch dort hinbauen, wo wir wissen, dass es nicht extrem gefährlich ist.“

Europäischer Versicherungspool

Kärnten wäre vor allem bei einem Hochwasser der Drau stark betroffen, so Franz Prettenthaler vom Forschungsinstitut Joanneum Research. Sinnvoll aus seiner Sicht wäre ein europäischer Versicherungspool, gemeinsam gespeist von privaten Versicherungen und der öffentlichen Hand. So soll jedes Land ein Sicherheitskapital hinterlegen: „Dann würden wir in Summe in Europa 141 Milliarden brauchen. Wenn wir das gemeinsam bewältigen, weil es ja nie so ist, dass gleichzeitig in Österreich, Frankreich und Portugal die Flüsse über die Ufer treten, dann sind es nur 38 Milliarden Euro.“

Ausbau erneuerbarer Energie

Vor dem Hintergrund des Klimawandels drängt die Wirtschaftskammer auf den Ausbau von erneuerbarer Energie in Kärnten. Vizepräsidentin Astrid Legner fordert vom Land, dafür zu sorgen, dass die im Energiemasterplan festgelegten Ziele mit 50 Windrädern mit einer Jahresleistung von jeweils fünf Gigawattstunden bis 2025 erreicht werden. Denn Kärnten hinke beim Ausbau erneuerbarer Energie anderen Bundesländern nach.