Günther Domenigs Steinhaus am Ossiacher See
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Kultur

Gedenkjahr: Hommage an Günther Domenig

Zum 10. Todestag würdigt das Land Kärnten den Architekten Günther Domenig: Von Juni bis Oktober wird an vier Orten gleichzeitig ein umfassendes Forschungs- und Ausstellungsprojekt stattfinden. Eröffnet wird die Retrospektive am 10. und 11. Juni.

Am Montag wurde das Programm mit der Zentralsparkasse in einem Domenig-Bau in Wien der Öffentlichkeit präsentiert. Alle Projekte stehen unter dem Titel „Dimensional. Von Gebäuden und Gebilden“ und haben zum Ziel, das Werk des Künstlerarchitekten, 10 Jahre nach seinem Tod, wieder stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken, so die Leiterin des federführend beteiligten Architekturhauses Kärnten, Raffaela Lackner.

Sie sagte zum geplanten Günther Domenig-Schwerpunkt: „Wir werden an vier verschieden Ausstellungsorten unterschiedliche Dimensionen von Günther Domenig eröffnen. Wir wollen mit unserer Ausstellung keine Neuschreibung der Geschichte implizieren, sondern wir wollen ihn in die Neuzeit holen und laden Künstler, Architekten, Wegbegleiter, aber auch Menschen, die Distanz zu ihm haben ein, um auf ihn in Resonanz zu treten.“

Architekt Günther Domenig
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Vor zehn Jahren starb der Architekt Günther Domenig

Kuratiert wird das Ausstellungs- und Forschungsprojekt vom Architektur Haus Kärnten in Kooperation mit dem Land Kärnten und dem Museum moderner Kunst Kärnten gemeinsam mit der Domenig Steinhaus Privatstiftung und section a. „Wir versuchen in diesem Jahr Günther Domenig an vieles anzuschließen, was er visionär vorgedacht hat. Wir möchten Forschungs- und Ausstellungsprojekte einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen, verbunden mit der Möglichkeit, einen etwas tieferen Einblick in Günther Domenigs Schaffen zu gewähren“, so Landeshauptmann und Kulturreferent Peter Kaiser (SPÖ).

Domenigs Steinhaus als Opus Magnum

Eine besondere Rolle spielt das Steinhaus als Opus Magnum und autobiographisches Schlüsselwerk und auch die seit Jahrzehnten leerstehende Heft in Hüttenberg – beide werden von Künstlern bespielt und stehen auch selbst als exemplarische Arbeiten des Künstlerarchitekten Günther Domenig im Mittelpunkt. Im MMKK wird das Verhältnis zwischen Architektur und Kunst im Werk aufgerollt, mit Skizzen und Entwürfen tritt Domenig dort in Dialog mit zeitgenössischen Künstlern aber auch mit Werken aus der Sammlung.

Günther Domenigs Steinhaus am Ossiacher See
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Günther Domenigs Steinhaus

Im Architekturhaus schließlich wird die Verbindung zu aktuellen Architektur hergestellt: „Günther Domenig hat seine eigene Kunst, seine Profession immer hinterfragt. Bei aller Extravaganz seiner Entwürfe hat er auch immer die Praxis im Blick gehabt. Er hat nicht zu den Architekten gehört, deren Arbeit am Papier, am Entwurf endet. Für ihn war auch wichtig, dass er im Dialog mit den Handwerkern war. Dass man voneinander lernt, auch das ist Baukultur. Ein bewusster Umgang mit Ressourcen und Menschen“, so Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer.

Workshops, Gesprächsreihen, Publikationen…

Außerdem geplant sind Führungen und Exkursionen auf den Spuren von Günther Domenig in Kärnten, aber auch in Graz und Wien. Neben Workshops und Gesprächsreihen wird es auch zwei Publikationen geben. Die erste ist bereits im Entstehen, mit Fotografien von Gerhard Maurer und Essays von Anna Baar. Das zweite Buch wird dann am Ende der Ausstellungsreihe nachgereicht und auch die Ergebnisse der Forschungsprojekte zu Günther Domenig enthalten.

Die Eröffnung wird am 10. Juni im Steinhaus am Ossiacher See mit einer Performance des Tanzquartier Wien stattfinden, einen Tag später startet Domenig Dimensional dann im Museum Moderner Kunst, im Architekturhaus Kärnten, in der Heft in Hüttenberg und auch am Stadttheater Klagenfurt.