2016 wurde die Gailtalbahn zwischen Hermagor und Kötschach-Mauthen von den ÖBB eingestellt. Die Strecke, auf der mehr als 100 Jahre lang Züge unterwegs waren, wurde dem Land überlassen. Seither kümmert sich ein ehrenamtlicher Verein darum und bespielt mit innovativen Ideen die Gleise.

Erinnerungen an Früher
Die Diesellok 2043 war 40 Jahre lang im Gailtal unterwegs und weckt bei den Menschen im Gailtal Erinnerungen an den Schulweg. Sie wurde vom Verein mit Spenden gekauft. Mit einer Bausteinaktion sammelt man aber noch weitere Spenden, sagte Obmann Andreas Mühlsteiger. Den Zuschlag habe man bekommen, jetzt gehe es noch um die Formalitäten und die Frage des Transports.

Mit Spenden soll die Lok restauriert werden. Einige Unterstützer gaben noch extra Geld dazu, es fehlt aber noch etwas. So läuft die Bausteinaktion noch länger. Außerdem möchte man eventuell noch weitere alte Reisewaggons kaufen und restaurieren.

Eine Verschublokomotive der Reihe 2060 wurde vom Verein ebenfalls gekauft, doch sie braucht noch viel Liebe und Zeit, um wieder voll einsatzfähig zu sein. Das könnte schon bald notwendig werden, denn man hat mit der Strecke im oberen Gailtal Großes vor. Der Güterverkehr soll wiederbelebt werden, so Mühlsteiger: „Die Strecke ist rechtlich eine Eisenbahnstrecke, wo Güterverkehr stattfinden kann. Wenn die Wirtschaft und die Politik Interesse haben, können wir die Strecke dafür nützen.“

Interesse an kleinem Güterverkehr
Laut Rechnungen des Vereins könnten mit einem wöchentlichen Güterzug etwa 36 Lkw-Fahrten durch das Gailtal eingespart werden. Interessierte Firmen gebe es bereits.

Doch in der Zwischenzeit geht in Kötschach-Mauthen wieder die Draisinen-Saison los. Die Idee der Eisenbahn-Enthusiasten schlug ein – in der vergangenen Sommersaison waren mehr als 2.000 Menschen tretend auf den Gleisen unterwegs, so Johannes Friz, der stellvertretende Obmann des Vereins Gailtalbahn. Es seien sehr viele Urlauber aus rund 32 Nationen gewesen, vom Dreijährigen bis zum 86-Jährigen, alles war dabei.

Weitere Draisinen sind schon im Bau. Langweilig wird den Vereinsmitgliedern hier sowieso nie, denn auch ein Reisezugwagen, der letzte seiner Art, wartet darauf, restauriert zu werden.