Windräder im Windpark Oberzeiring in der Steiermark
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Chronik

Reichenfels befragt Bürger zu Windpark

In Reichenfels im Oberen Lavanttal will die Gemeinde ihre Bürger zu einer geplanten Windparkanlage auf der Peterer Alm befragen. Es ist die erste Befragung dieser Art, rechtliche Folgen hat sie für die Windparkbetreiber aber keine.

Man wolle wissen, welchen Weg die Bürger beim Ausbau erneuerbarer Energien einschlagen möchten, heißt es aus der Gemeinde. Geht es nach den Plänen der Projektbetreiber und der KELAG, sollen bis 2026 acht Windräder mit einer Höhe von 80 bis 130 Metern auf der Peterer Alm errichtet werden. Mit der Gemeinde wurde ein Partnerschaftsvertrag ausgearbeitet.

Bevor er unterschrieben wird, sollen die Reichenfelser Bürgerinnen und Bürger über den Ausbau der erneuerbaren Energien abstimmen. Der Antrag zur Volksbefragung wurde im Gemeinderat von der SPÖ mit Unterstützung der FPÖ eingebracht und einstimmig beschlossen. Initiator und SPÖ-Vizebürgermeister Peter Pletz: „Wenn die Bevölkerung sich dafür ausspricht, dass der Windpark gebaut werden soll, sollen das die Gegner respektieren. Sollte es aber umgekehrt sein und die Bevölkerung sagen, nein, sollen das die Betreiber akzeptieren. Das ist eine demokratische Entscheidung.“

Bereits zwei Informationsveranstaltungen

Knapp 1.800 Einwohner zählt die Gemeinde Reichenfels. Mit dem Windpark, der 33 Megawatt Strom produzieren würden, könnten 18.000 Haushalte versorgt werden, sagte Bernd Neuner, zuständig für die Windkraft beim Energiedienstleister KELAG. Die Detailpläne wurden den Bürgern bereits in zwei Informationsveranstaltungen vorgestellt, die Grundstimmung dort sei positiv gewesen, sagte Neuner: „Sollte die Mehrheit der Gemeindebürger tatsächlich ein negatives Votum abgeben, würden wir in Abstimmung mit der Gemeinde schauen, wie wir weitermachen. Das sei ein Rückschritt für das Projekt bis hin zum Rückzug.“

Bürgermeister: Nur allgemeine Fragestellung

Das müsste aber nicht sein, denn rechtlich habe die Volksbefragung keine Relevanz, sagte Albert Kreiner, Behördenleiter des Landes. Auch nicht für die Umweltverträglichkeitsprüfung, die beim Land dazu bereits anlief. Vom Bürgermeister der Gemeinde, Manfred Führer (ÖVP) heißt es, die Entscheidung, ob eine Windkraftanlage komme, liege nicht an der Gemeinde. Man dürfe die Frage nicht für ein konkretes Projekt stellen sondern nur allgemein, ob man bereit sei, Alternativenergie auszubauen.

Noch muss die Wahlbehörde Grünes Licht zur Volksbefragung geben, dann erst kann ein Datum fixiert werden. Geplant sei eine Durchführung aber noch vor dem Sommer.