Polizeiemblem auf Uniform
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Chronik

Schwerpunktaktion im Rotlichtmilleu

Die Polizei hat eine Schwerpunktaktion im Rotlicht- und Rockermilieu durchgeführt. Mit Unterstützung von drei Landeskriminalämtern anderer Bundesländer wurden 20 Rotlichtlokale mit 250 Sexarbeiterinnen kontrolliert. Die Großaktion richtete sich gegen die organisierte Kriminalität (OK) in Kärnten.

Die Großaktion wurde von 4. bis 6. Mai durchgeführt. Unter organisierter Kriminalität (OK) werden Gruppierungen verstanden, die systematisch und dauerhaft kriminelle Ziele mit einem hohen Organisationsgrad verfolgen, um an großes Vermögen zu gelangen. Die Bekämpfung der internationalen schweren und organisierten Kriminalität ist ein Schwerpunkt der Polizei, da diese Gruppierungen versuchen, die Demokratie jedes Staates zu untergraben. Andreas Holzer, Direktor des Bundeskriminalamtes: „Wir wollen Erkenntnisse über die kriminellen Netzwerke gewinnen, um sie bereits in ihrer Aufbauphase zu enttarnen.“

Ergebnisse werden erst ausgewertet

Das Landeskriminalamt Kärnten wurde vom Bundeskriminalamt sowie von den Landeskriminalämter Wien, Niederösterreich und Oberösterreich unterstützt. Gemeinsam wurden an drei Tagen gezielte Kontrollen an mehreren Standorten in Kärnten durchgeführt. Neben den Kontrollen in der Rotlichtszene fanden auch Erhebungen gegen Personen in der Rockerszene statt.

Dabei wurden in Summe 24 Betriebsstätten intensiv kontrolliert, 20 davon gehören dem Rotlichtmilieu an. Die Daten werden nun einer umfassenden Auswertung unterzogen, gegebenenfalls werden entsprechende Anzeigen erstattet. „Mit dieser gezielten Aktion wurde insbesondere auch ein Zeichen gesetzt, dass sich kriminelle Organisationen in dem an sich sehr sicheren Bundesland Kärnten keinesfalls in Sicherheit wiegen können“, sagte der Leiter des Landeskriminalamtes Kärnten, Gottlieb Türk. Konkrete Ergebnisse würden vorerst nicht veröffentlicht, hieß es, die Ergebnisse würden erst ausgewertet.

Organisierte Kriminalität: Zwei Fälle in Kärnten

Im Jahr 2021 wurden österreichweit 79 Fälle organisierter Kriminalität von der Kriminalpolizei angezeigt, in Kärnten waren es gesamt zwei Fälle. OK-Gruppierungen sind häufig wie ein Unternehmen strukturiert. Sie verfügen über ein Personalmanagement sowie über Beschaffungs-, Herstellungs- und Absatzlogistiken, hieß es von der Polizei. Der Trend zur Globalisierung hat sich auch in der Organisierten Kriminalität verfestigt. Kaum eine OK-Gruppierung ist nicht international tätig.