Flüchtlingsfamilie Bene bei Spaziergang
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Wirtschaft

WK unterstützt Flüchtlinge aus der Ukraine

In Kärnten leben aktuell 1.134 Flüchtlinge aus der Ukraine. Die Wirtschaftskammer hofft, dass möglichst viele auch arbeiten gehen werden. Um den Flüchtlingen den Einstieg in den Arbeitsmarkt zu erleichtern, wurden bereits Sprachkurse organisiert. Außerdem werden Kinderbetreuungsplätze angeboten. Am Donnerstag zog die Wirtschaftskammer eine erste Bilanz.

Die Sprache sei das Um und Auf, damit Integration möglich werde. Die Wirtschaftskammer ermöglichte daher seit März bis jetzt 360 Flüchtlingen Deutschkurse. Mit Anwesenheit oder online, sagte Kammerpräsident Jürgen Mandl: „Wenn das so bleibt dann haben wir bis Jahresende 1.000 Menschen in Deutschkursen gehabt.“

Finanziert werden die Sprachkurse und die Betreuung für aktuell etwa 30 Kleinkinder aus den Mitgliedsbeiträgen der Kammer, so WIFI Geschäftsführer Andreas Görgei: „Wir haben es noch nicht nachgerechnet, aber wenn Sie mich jetzt fragen schätze ich die Kosten auf bis zu 60.000 Euro.“

Hälfte will in Kärnten bleiben und arbeiten

Die Kursteilnehmer wurden befragt, etwa die Hälfte wolle in Kärnten bleiben, sagte Alessia Sasina, die aus Kiew stammende Kammerreferentin. Sie übersetzt auch bei Vorstellungsterminen: „Die Mütter wollen unbedingt arbeiten gehen. Egal, wie klein die Kinder sind, die Mütter wollen Vollzeit arbeiten gehen.“ Die von der Wirtschaftskammer organisierte Kinderbetreuung gibt es derzeit in Klagenfurt, ab nächster Woche auch in Villach.

In der am Donnerstag veröffentlichten Bilanz waren Misstöne und Kritik an der öffentlichen Verwaltung unüberhörbar. Deutschkurse könnten nicht allein die Aufgabe der Kammer sein, sagte etwa Andreas Görgei: „Da hat die öffentliche Hand wirklich Nachholbedarf und muss an der Seite des WIFI in das Thema Sprachkurse einsteigen.“

Deutschkurse auch über Integrationsfonds

Die Kritik wird sowohl vom Land als auch vom Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) zurückgewiesen. Pressesprecherin Aleksandra Faes dazu: „Wir haben auch informell bei einer Besprechung angeboten, dass wir rasch und unkompliziert WIFI-Kursplätze für 100 bis 200 Personen weiter finanzieren. Dieses Angebot wurde nicht angenommen. Daher sind wir etwas verwundert.“

Jeder Wunsch nach einem Deutschkurs werde erfüllt, sagte die Pressesprecherin des Integrationsfonds. Informationen darüber gebe es auch auf ukrainisch auf der Homepage des Integrationsfonds und auf diversen Internet- Plattformen.