Ein schüchterner, fast weltfremder Professor empfängt eine neue Schülerin zur Unterrichtsstunde. Die eifrige Schülerin will auf Wunsch der Eltern in kürzester Zeit auf alle Fakultäten gleichzeitig aufgenommen werden.
Zu Beginn kommt es zwischen den Beiden noch zu komischen Situationen, doch schon bald gewinnt der Professor durch seinen absurden Redefluss über „Arithmetik“ und „Philologie“ an Macht, die Schülerin hingegen wird immer mehr zu seinem willenlosen Objekt. Ionescos „Unterrichtsstunde“ ist ein Klassiker des absurden Theaters, das sehr viele Interpretationsmöglichkeiten bietet.
Stück von Eugene Ionesco
„Die Unterrichtsstunde“ ist eines der berühmtesten Theaterstücke von Eugène Ionesco. Alenka Hain bringt es mit dem Theater Šentjanž in St. Johann in Rosental auf die Bühne.
Machtmissbrauch soll gezeigt werden
Aleksander Tolmaier spielt den Professor und sagte, es zeige vor allem die Ausübung von Stärke und Macht gegenüber anderen, „das hat es vor 50 Jahren gegeben und das gibt es leider noch heute.“ „Was wir zeigen wollen ist, dass jeder Mensch in so ein komisches Machtverhältnis hineinrutschen kann“, sagte auch Schauspielerin Johanna Hainz.
Regisseurin Alenka Hain sagte, dass der Text als Kritik am Bildungssystem verstanden werden könne, das Interessante sei aber die Beziehung zwischen der Schülerin und dem Professor, die zeigt, wie schnell machtmissbrauch passieren könne, sagte die Regisseurin.
Stück in zwei Sprachen
In beiden Sprachen zu spielen war eine besondere Herausforderung für die Schauspielerinnen, da sie die Rolle des Dienstmädchens in einer Sprache einstudieren mussten, die sie privat gar nicht sprechen.
Macht oder Ohnmacht, Aufstehen oder Sitzenbleiben – auch der Zuschauer muss sich diese Frage stellen. Das zeitlose Stück „Die Unterrichtsstunde“ ist in deutscher Sprache, im k&k Zentrum in St.Johann/Šentjanž noch bis Sonntag zu sehen.