Fundermax Werk
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Wirtschaft

Fundermax-Abwärme für 10.000 Haushalte

Mit der Abwärme der Firma Fundermax in St. Veit sollen künftig rund 10.000 Haushalte in Klagenfurt und Maria Saal versorgt werden. Am Mittwoch wurde der Spatenstich gefeiert, im nächsten Winter schon soll die Fernwärmeleitung in Betrieb gehen.

Schon jetzt liefert die Firma Fundermax Wärme aus Abwärme in Form von Fernwärme für 4.000 Haushalte in St. Veit. Der Spatenstich auf dem Werksgelände war der Startschuss für ein Projekt, mit dem schon im Winter 2023 zusätzlich bis zu 10.000 Haushalte versorgt werden sollen.

Spatenstich mit Vertretern des Werkes und der Politik
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Spatenstich von Vertretern der beteiligten Firmen und der Politik

15 Kilometer Fernwärmerohre

„Bei diesem Projekt Regionalfernwärmeverbund St. Veit-Klagenfurt werden entlang der Glan 15 Kilometer Fernwärmerohre verlegt“, sagt Johann Hafner vom Regionalwärmeverbund Klagenfurt-Maria Saal: „Dazwischen liegt der Gewerbepark St. Veit, der mit versorgt wird, wie auch die Gemeinde Maria Saal und der Norden von Klagenfurt. Das ist der erste Bauabschnitt.“

Schautafel zur Wärmeversorgung
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Das Schaubild zeigt , dass die Fernwärme bis nach Klagenfurt geliefert werden soll

Gernot Schöbitz, der Unternehmenssprecher von Fundermax sagte, in Summe würden in das Projekt 15 Millionen Euro investiert: „Das teilt sich auf den Leitungsbau selbst auf und auf die Fernwärmeauskoppelung im Werk.“

Gesamte Energie für Werk 1 aus Biomasse

Die Produktion von Faserplatten ist energieintensiv. Bei hohen Temperaturen und unter hohem Druck wird das Holzfasergemisch zu die fertigen Platten gepresst. Bei der Produktion im Werk 1 werde kein Gas eingesetzt, sagte Arnulf Penker, der Geschäftsführer von Fundermax: „Die gesamte Energie, die wir für die Holztrocknung, für die Aufschließung der Hackschnitzel, für das Verpressen der Faserplatten benötigen, wird aus den beiden Biomassekesseln gewonnen.“

Der etwa 200 bis 250 Grad heiße, verdichtete Dampf wird zuvor noch stärker verdichtet in zwei Ökostromturbinen geführt, um eigenen Strom zu produzieren.

Dampf im Werk
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Für das Trocknen der Faserplatten werden hohe Temperaturen benötigt

Preisreduktion von rund 20 Prozent

Doch der Großteil der Restwärme bleibt derzeit ungenutzt. Künftig wird es über einen Wärmetauscher als 110 heißes Wasser in die Fernwärmeleitung eingespeist. Das sei nicht nur umweltpolitisch ein sehr großer Vorteil, sagte Jakob Edler vom Regionalwärmeverbund Klagenfurt-Maria Saal, sondern bringe im Vergleich zur Öl- und Gas-Versorgung auch eine deutliche Preisreduktion für die Kunden, um „etwa 20 Prozent“.

In Betrieb gehen soll die Fernwärmeleitung zwischen St. Veit und Klagenfurt im Herbst nächsten Jahres – auch in Kooperation mit den Stadtwerken, sagte Edler: „Wir sind in guten Verhandlungen, ich bin guter Dinge, dass wir das noch vor dem Sommer abschließen können.“ Der Bedarf sei jedenfalls vorhanden. Wenn nötig, will man sogar noch mehr Haushalte versorgen.