Chronik

14 Drogentote im Vorjahr

Das Gesundheitsreferat des Landes hat am Dienstag den Tätigkeitsbericht 2021 der Prävention und Suchtkoordination vorgelegt. 35.000 Menschen sind von einer Sucht betroffen, rechnet man Raucher mit, sind es sogar 130.000. An Drogen starben im Vorjahr 14 Menschen.

70 Seiten umfasst der Bericht von Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ). Er gibt einen Überblick über die Suchtsituation in Kärnten. Demnach sind in Kärnten rund 35.000 Personen von einer Sucht betroffen, mit täglichen Rauchern sind es 130.000 Menschen. Pretter sagte, man gehe von etwa 5.000 pathologischen Spielern aus. Mehr als 28.000 Personen gelten als alkoholabhängig, weitere 50.000 weisen einen problematischen Alkoholkonsum auf. Zudem müssen wir von rund 2.000 Menschen mit problematischem Opiatkonsum ausgehen.

„Erstmaligen Konsum verhindern“

Dass das Vorjahr einmal mehr von der Coronavirus-Pandemie gekennzeichnet war, liege auf der Hand. Trotz eingeschränkter persönlicher Kontaktaufnahmen habe das Team rund um Leiterin Barbara Drobesch zahlreiche Maßnahmen umsetzen – auch und vor allem im so wesentlichen Präventionsbereich, so Prettner.

Bei allen Maßnahmen der Suchtprävention gelte es, erstmaligen Konsum illegaler Suchtmittel zu verhindern oder hinauszuzögern, sagte Prettner. Das gelinge bei Kindern und Jugendlichen unter anderem durch den Erwerb personenbezogener und sozialer Kompetenzen. Man habe Maßnahmen umgesetzt, die die Heranwachsenden in ihrem direkten Lebensumfeld erreichen, in der Schule, in Ausbildungsstätten, in der Familie, in der Jugendarbeit.

Meistens Mischung mehrere Substanzen

Parallel dazu wurde auch 2021 das Beratungs- und Therapieangebot erweitert, vor allem für Drogenkonsumenten. Man habe mit einer Expertengruppe alle drogeninduzierten Todesfälle analysiert, um daraus weitere Maßnahmen abzuleiten. Im Jahr 2017 gab es 18 Todesopfer, 2018 waren es 25, 2019 sank die Zahl auf 15 und 2020 auf fünf, im Vorjahr lag sie bei 14. Meist handelt es sich um Menschen, die alleine bzw. im häuslichen Umfeld verstorben seien. In fast allen Fällen handelte es sich um sogenannte Mischintoxikationen, auch von verschreibungspflichtigen Medikamenten.