Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes, Osteoporose, Demenz – das sind nur einige der Krankheitsbilder, die bei älteren Menschen auftreten können. Dieter Schmidt, der Präsident des Netzwerks Geriatrie sagte, alte Menschen haben viele Diagnosen und viele Medikamente. Es sei eine komplexe Medizin, die viel Hirnschmalz erfordere und für die Ärzte viel Einsatz bedeute.
Immer mehr Ältere
Es werde eine Zunahme der Älteren und eine Abnahme der arbeitenden Bevölkerung in Kärnten geben. Das sei die künftige Klientel, für die man die besten Bedingungen schaffen wolle. Deswegen gebe es den Kongress, um sich auszutauschen. Es sollte ein Netzwerk zwischen der Betreuung im stationären und im niedergelassenen Bereich, damit die Menschen immer top betreut werden, wo sie es am liebsten haben, Zuhause.
Geriatriekongress
Nicht in Vergangenheit stecken bleiben
Neue Behandlungsmöglichkeiten oder neue Medikamente, beim ersten Geriatriekongress nach einer zweijährigen CoV-bedingten Pause konnten sich Fachärzte und Allgemeinmediziner erstmals wieder intensiv austauschen. Ziel ist es, den alten Menschen möglichst lange, möglichst gesund in seiner gewohnten Umgebung zu betreuen. Schmidt sagte, es gehe um das Laufen, das Lieben, das Lernen und soziale Kontakte. Das müsse man den älteren Menschen immer wieder sagen, dass er sich bewegt, dass er jemanden liebt, und das Gehirn benützt, nicht in der Vergangenheit kleben bleibe und Veränderungen nicht als etwas Negatives sehe.
Dabei geht es vor allem auch um die seelische Gesundheit. Es gelte, das Schöne im Alter zu entdecken, heißt es in der Altersforschung.
Kultur, Natur, Menschen
Michael Musalek, Psychiater an der Sigmund-Freud-Uni in Wien, sagte, Menschen erleiden im Alter einen Möglichkeitenverlust: „Es ist nicht mehr all das möglich, was früher möglich gewesen ist. Das führt zu einem Vertrauensverlust, auch gegenüber sich selbst.“ Man müsse seine eigenen Freuden erfinden, ob das Kultur, Natur oder ein Zusammenleben sein. Wenn es einem schlecht gehe, neige man dazu, nur Schlechtes zu sehen. Das Schöne existiere aber weiterhin, man müsse nur hinschauen, so Musalek.