Eingang Arbeitsmarktservice
ORF
ORF
Wirtschaft

Experten sehen Trendwende geschafft

Der 1. Mai fällt heuer auf einen Sonntag. Am Tag der Arbeit wird auch eine Trendwende auf dem Arbeitsmarkt in Kärnten sichtbar. Die Experten im Arbeitsmarktservice rechnen damit, dass erstmals die gute Arbeitsmarktlage vor der Finanzkrise 2008 erreicht oder überschritten wird.

Die Pandemie und der Krieg in der Ukraine machen sich überall bemerkbar, im Sozialbereich, bei dem Rohstoffen und vor allem auf dem Energiesektor. Derzeit haben sie aber noch keine Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt, wie die Zahlen zeigen.

So wenige Arbeitslose wie zuletzt vor 2008

15.895 Menschen sind in Kärnten aktuell als arbeitslos gemeldet, im ersten Jahr der Pandemie 2020 waren es zum gleichen Zeitpunkt mit mehr als 36.000 mehr als doppelt so viele. AMS-Geschäftsführer Peter Wedernig sagte, wenige Tage vor der endgültigen Bilanz für April liege Kärnten sogar schon besser als 2019, als die Pandemie noch nicht ausgebrochen war. Es könnte sogar noch besser werden, als vor der Finanzkrise 2008: „In der Hochrechnung für Ende April gehen wir davon aus, dass wir erstmals unter dem Niveau von 2008 liegen werden, das heißt unter 15.000 arbeitslosen Menschen. Insgesamt gesehen eine sehr günstige Entwicklung des Arbeitsmarktes.“

Fachkräfte fehlen in fast allen Bereichen

Weniger Arbeitslose heißt aber noch nicht, dass auf dem Arbeitsmarkt alles eitel Wonne ist. Mittlerweile fehlen in fast allen Branchen Fachkräfte. Eine kleine Entlastung bringen aktuell die Vertriebenen aus der Ukraine, heißt es beim AMS: „Mit Stand heute haben wir in Kärnten rund 100 Beschäftigungs-Bewilligungen ausgestellt, 43 davon im Bereich Tourismus. Wir sehen, dass die Bereitschaft der Vertriebenen groß ist, in den Arbeitsmarkt einzusteigen.“ Das AMS arbeitet eng mit dem Land Kärnten, dem Integrationsfonds und der Wirtschaftskammer zusammen.