Beim "Girls’ Day geht es um die Berufsorientierung für die weiblichen Fachkräfte von morgen, und das abseits von traditionellen Rollenbildern. Dem unter den über 200 Lehrberufen für Mädchen nach wie vor beliebtesten Lehrberuf Einzelhandel (26,4 Prozent) folgen die Bürokauffrau (6,7 Prozent) und die Friseurin (6,6 Prozent). Aber immerhin lassen sich schon 3,3 Prozent der weiblichen Lehrlinge zu Metalltechnikerinnen ausbilden, auch in der Elektro- und Kfz-Technik gibt es seit ein paar Jahren mehr Frauen.
Eigene Taschenlampe zusammen gebaut
Unter Anleitung von Lehrlingen selbst die erste eigene Taschenlampe löten, bis tatsächlich das Lämpchen brennt. Oder einen Schlüsselanhänger anfertigen. 20 Mädchen der dritten und vierten Volksschulklassen aus Althofen konnten am Donnerstag im Ausbildungszentrum von Flex ihr technisches Talent erproben.

Nicht geförderte Fähigkeiten verschwinden wieder
Bei den Mechatronikerinnen gebe es eine Vervierfachung der weiblichen Lehrlinge, sagte die Landesrätin für Jugend und Frauen, Sara Schaar (SPÖ): „Es ist auch ganz wichtig, dass Betriebe ihre Türen öffnen und dass sich Mädchen früh genug austesten können. Denn wir wissen eines: Wenn in jungen Jahren mögliche Fähigkeiten nicht entdeckt und gefördert werden, dann verschwinden sie wieder. Deshalb setzen wir auch schon im Volksschulalter an, damit die Kinder getestet werden können.“

„Mädels, bitte traut euch…“
Johanna Prodinger ist eines der Vorbilder: hat einst selbst über einen Schnuppertag die Liebe zur Technik entdeckt und seither einige Karriereschritte gemacht. Ihre Botschaft: „Mädels, bitte traut euch, auch in die Technik zu gehen. Schauts euch verschiedene Berufe an, probiert aus, trauts euch, Schubladendenken ist definitiv von gestern, ihr trefft die Entscheidung für eure Zukunft.“

Verschiedene Berufsbilder bei Einsatzkräften
Auch die Einsatzorganisationen präsentierten sich am Girls’ Day. In der Klagenfurter Laudonkaserne konnten junge Frauen ab 16 nicht nur im Hubschrauber oder gepanzerten Fahrzeugen Platz nehmen. Sie erhielten auch Einblick in die verschiedenen Berufsbilder beim Bundesheer.
Zum Girls’ Day bekamen 450 Jugendliche in Klagenfurt auch einen Querschnitt der Polizeiarbeit gezeigt, vom Streifendienst über die Tatortarbeit bis hin zur Einsatzeinheit. Nachwuchssorgen hat die Polizei – zumindest in Kärnten – vorerst nicht.
Girls’ Day 2022
Mit dem Mädchen- oder Töchtertag soll ein Impuls gesetzt werden, der eine Trendwende bei der Berufsorientierung von Mädchen unterstützt und ihnen einen neuen Blick auf die Berufswelt eröffnet.
Girls’ Day noch nicht vorbei
Der Girls’ Day ist mit Donnerstag nicht vorbei. Mehrere Unternehmen – von der Treibacher Industrie über Infineon bis hin zu Mahle oder Fundermax – öffnen bis November ihre Werkstätten für an der Technik interessierte Mädchen in der Volksschule