Volles Haus bei Infoveranstaltung zu Wolf
ORF/Peter Matha
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Chronik

„Weitere Wölfe werden kommen“

Angesichts sich häufender Wolfssichtungen und der Genehmigung des Landes, ein Tier zu erlegen, hat am Donnerstag eine Informationsveranstaltung in Stall im Mölltal stattgefunden. Rund 200 Bürger kamen zusammen, um offene Fragen zu klären. Der Wolfsbeauftragte rechnet damit, dass weitere Wölfe aus Italien einwandern.

Sowohl der Wolfsbeauftragte des Landes, Roman Kirnbauer, als auch Vertreter der Landwirtschaftskammer und der Kärntner Jägerschaft waren auf Einladung der Gemeinde Stall gekommen, um die Fragen der Bevölkerung zu beantworten. Der Saal in Stall war gut gefüllt, die meisten waren der Meinung, dass der Wolf eine Bedrohung darstellt und geschossen werden soll.

Infoveranstaltung zum Wolf

In Stall im Mölltal hat eine Infoveranstaltung zum Wolf stattgefunden, immer wieder wird im dortigen Gebiet ein Wolf gesichtet, der nun abgeschossen werden darf.

„Wolf erkennt Menschen nicht als Gefahr“

Wolfsbeauftragter Kirnbauer sagte, es handle sich laut Verordnung um einen Risikowolf. Zur Einstufung als Risiko müsse sich das Tier im Dauersiedlungsgebiet bewegen. „Der Wolf hat keinen Respekt vor Siedlungsgebiet, er kennt den Menschen nicht als Gefahr, weil er in Europa nicht bejagt wird. Daher gibt es zuerst Vergrämungsschritte.“ Auch Bauern aus dem Gailtal waren am Donnerstag nach Stall gekommen, sie sind ebenfalls der Meinung, dass der Wolf geschossen werden müsse.

Bereits im Vorjahr sollte ein Wolf nach erfolgloser Vergrämung erlegt werden, doch niemand bekam das Tier jemals vor die Flinte. Ob man nun dieses Tier in Stall erlegen kann, wird sich zeigen, denn der Wolf muss sich zuvor noch einmal im Siedlungsgebiet blicken lassen, sagte Kirnbauer.

Wölfe werden nachkommen

Kirnbauer geht davon aus, dass mit einem erfolgreichen Abschuss trotzdem keine Ruhe im Mölltal herrschen werde, denn es gebe vier Rudel in Italien bzw. den Julischen Alpen in Slowenien. „Da wird mit Nachwuchs zu rechnen sein, der nach Norden wandert und versucht, ein neues Rudel zu gründen.“ 90 Prozent der Wölfe vom Vorjahr kamen aus Italien, auch die Risse vom laufenden Jahr kamen aus Italien. Rund 3.000 Wölfe soll es dort geben, sagte der Wolfsbeauftragte des Landes.

Tierschützer gegen Abschuss

Tierschutzorganisationen kritisierten die Abschussfreigabe heftig – mehr dazu in Land erlaubt wieder Abschuss von Wolf. Die Genehmigung sei bis 11. Mai befristet und setze voraus, dass sich der Wolf erneut in einem Umkreis von weniger als 200 Metern von vom Menschen genutzten Gebäuden, Stallungen und Viehweiden aufhält.