Ryanair Flieger landet am Flughafen Klagenfurt
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Wirtschaft

Neue Ryanair-Flüge im Gespräch

Am Tag der entscheidenden Sitzung des Aufsichtsrats der Kärntner Beteiligungs-Gesellschaft, in der es um einen Rückkauf des Flughafens Klagenfurt von Lilihill gehen soll, wird über Pläne für mehr Ryanair-Flüge gesprochen. Details will der Marketingmanager des Flughafens aber nicht nennen.

In genau einer Woche will die Flughafen-Geschäftsführung gemeinsam mit einem Vertreter der Fluggesellschaft Ryanair bei einer Pressekonferenz neue Destinationen für den Klagenfurter Flughafen präsentieren. Genaueres wollte Flughafen-Marketingmanager Maximilian Wildt auf ORF-Anfrage noch nicht verraten. Es solle aber eine deutliche Steigerung des Flugangebotes geben. Derzeit werden von Klagenfurt aus lediglich 22 Flüge pro Woche durchgeführt. Künftig will Ryanair mehrere Destinationen von Klagenfurt aus anfliegen.

Ryanair soll zwei Millionen Euro zurückzahlen

Flughafen-Manager Wildt sagte, man verhandle seit Februar mit mehreren Airlines. Die Covid-Pandemie habe die Situation aber erschwert. Nach den nun erfolgreichen Verhandlungen mit Ryanair hoffe man, dass jetzt der Stein ins Rollen gebracht werde, so Wildt. Er sei zuversichtlich, dass nun auch weitere Airlines von Klagenfurt aus fliegen wollen.

Die Fluggesellschaft Ryanair sollte dem Land Kärnten im Vorjahr nach einem jahrelangen Rechtsstreit eine Fördersumme in Höhe von zwei Millionen Euro zurückzahlen. Diese Summe hatte die Fluglinie in Form von Preisnachlässen bei der Start- und Landegebühr etwa erhalten, damit sie von Klagenfurt überhaupt fliegt. Bereits vor sechs Jahren entschied die EU-Kommission jedoch, dass diese Art der Förderung den Wettbewerbsrichtlinien widerspreche.

Ryanair hatte diesen Beschluss angefochten, im Vorjahr bestätigte das EU-Gericht die Entscheidung der EU-Kommission allerdings. Betroffen war damals auch die Fluggesellschaft TUIfly mit zehn Millionen Euro. Allerdings legten beide Fluglinien Revision ein, die Causa liegt derzeit beim EuGH und das Geld auf einem Treuhandkonto.

ÖVP: Keine gute Erfahrung mit Billingairlines

Zur Ankündigung mit Ryanair sagte Landesrat Martin Gruber (ÖVP) in einer Aussendung: „Nachdem wir vier Jahre lang nur Ankündigungen statt Umsetzungen zu möglichen Fluglinien gehört haben, ist es auffällig, dass die x-te Ankündigung des Mehrheitseigentümers nun ausgerechnet kurz vor einer entscheidenden Aufsichtsratssitzung der KBV folgt.“ Kärnten habe außerdem keine guten Erfahrungen mit Billigairlines und gekauften Passagieren gemacht, insofern klinge das leider wie ein schlechtes Déjà-vu. Das möge vielleicht kurzfristig gut für die seit Lilihill-Führung katastrophale Passagier-Statistik sein, aber sicher keine nachhaltige Entwicklungsstrategie für den Flughafen Klagenfurt, so Gruber.