Busbahnhof in Villach
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Verkehr

Villach baut Buslinien aus

Die Stadt Villach baut im kommenden Sommer den Bustakt aus. Zu Stoßzeiten soll es einen Halbstundentakt geben. Erstmals wurde der Busverkehr ausgeschrieben und ging an das Unternehmen Dr. Richard. 2,5 Millionen Euro werden investiert.

Der Ausbau des öffentlichen Verkehrs gilt als eine wichtige Maßnahme zur Erreichung der Klimaziele. Die Stadt Villach will ab Sommer mehr Fahrten sowie einen optimierten Plan anbieten, der sich auch an anderen Öffis orientiert. Noch fehlt aber der Beschluss im Gemeinderat. Villachs Bürgermeister Günther Albel (SPÖ) sagte, man habe seit 2019 die aufgewendeten Eigenmittel für den öffentlichen Verkehr mehr als verdreifacht.

Ausbau Busverkehr

In der Früh und am Abend Halbstundentakt

Der neue Plan soll garantieren, dass der nächste Anschluss zu einem öffentlichen Verkehrsmittel (S-Bahn oder Stadtbus) innerhalb von vier bis 14 Minuten möglich sei. Als Stoßzeiten gelten 6.30 bis 8.30 Uhr und 16.00 bis 19.00 Uhr. Die Vorgaben an den Busbetreiber lauten, dass es zu den Stoßzeiten auf allen Linien einen Halbstundentakt geben müsse. Außerhalb der Stoßzeiten werde ein Stundentakt garantiert. Zwei Linien seien vorerst ausgenommen, aber auch auf diesen verbessere sich der Verkehr signifikant, hieß es von der Stadt.

Bus beim Villacher Hauptbahnhof
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Bus in Villach

Auf allen Linien werde es künftig mehr Kurse – also mehr Fahrten von der ersten bis zur letzten Station – geben. Außerdem soll es auf allen Linien regelmäßige Fahrgastzählung für die weitere Entwicklung geben.

Linien und Änderungen

  • Linie 1 fährt nun vom Hauptbahnhof über die Therme Warmbad zu den Kärntner Tourismusschulen.
  • Linie 10 fährt vom Hauptbahnhof über das Atrio zu den Kärntner Tourismusschulen.
  • Linie 71 fährt vom Hauptbahnhof über den Vassacher See in die Oswaldibergstraße.
  • Linie 72 über die Neue Heimat in die Oswaldibergstraße.
  • Die Linie 5175 fährt vom Hauptbahnhof über St. Martin, die Obere Fellach, St. Georgen, Goritschach, Neufellach, die Stadthalle und die 10. Oktoberstraße wieder zum Hauptbahnhof. Die hier wichtigste Änderung: Die Linie führt künftig auch in die Gegenrichtung und fährt erstmals die Eishalle und das alte Oetker-Areal an.

Jede Haltestelle wird stündlich bedient. Allen Linien gemein ist künftig, dass die Busse gegen Abend länger fahren und mehr Zeit bieten, um Anschlüsse zu erreichen.

Ausbau auch auf dem Land

Aber nicht nur in den Städten sondern auch im ländlichen Raum wird das Angebot ausgebaut und damit eine langjährig Forderung des Verein Fahrgast erfüllt, so David Lackner vom Verein: „Gut ausgebaut ist die Region Gailtal, da hat man auch am Wochenende eine vernünftige Anbindung, auch in Form von Rufbussen, die man mit Vorlaufzeit von zwei Stunden rufen kann.“

Görtschitzal als Öffi-Wüste

Ein weißer Fleck auf der Kärntner Landkarte des öffentlichen Verkehrs ist nach wie vor das Görtschitztal. An Sonn- und Feiertagen fährt hier kein einziger Bus. Gut ausgebaut und gut angenommen werden die S-Bahnen und Schnellbusse, trotzdem gebe es weiterhin Luft nach oben, so Lackner. Je öfter ein Verkehrsangebot vorhanden sei, desto mehr könne man Menschen motivieren, auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen.

Dass das Interesse auf die Öffis umzusteigen durchaus vorhanden sei, zeige der Verkauf des Kärnten Tickets, sagte Mobilitätslandesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP). 2.600 Tickets seien bis dato verkauft worden, einige Kärntner hätten auch das Klimaticket Österreich gekauft. Die Zahl der Jahreskartenbesitzer habe man versechsfacht, so Schuschnig.