Negativer Antigen-Test im Rahmen von Covid-19-Massentests
APA/Franz Neumayr
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Chronik

322 CoV-Todesfälle mehr in Kärnten

Das Land hat am Mittwoch 322 Nachmeldungen bei den Covid-Todesfällen bekannt gegeben. Damit steig die Zahl der an dem Virus Verstorbenen um ein Viertel auf fast 1.600 Personen. Dazu gab es seit Dienstag 350 Neuinfektionen. Kärnten hat mit einer Inzidenz von knapp über 480 die zweitniedrigste 7-Tage-Inzidenz nach Tirol.

Die 322 Nachmeldungen bei den Todesfällen erfolgten nach einem österreichweiten Datenabgleich zwischen dem Epidemiologischen Meldesystem und den Sterbeanalysen der Statistik Austria, hieß es nach der Sitzung des Koordinationsgremiums in der Landesregierung. Damit gibt es nun in Kärnten 1.597 Covid-Todesfälle. Noch am Vormittag meldete das Land insgesamt 1.275 Todesfälle.

Laut Ministerium betrifft die Nachmeldung Personen mit Covid-19 als Grundleiden bzw. Begleiterkrankung, bei denen seit 2020 kein Sterbedatum erfasst wurde. Österreichweit wurden 3.412 Sterbefälle nachgemeldet. Die Anzahl der CoV-Toten in Österreich stieg damit auf 19.882 (+21 Prozent).

„Im EMS nicht als Covid-Tote ausgewiesen“

Die Korrektur ergab sich laut Gerd Kurath vom Landespressedienst aus dem Umstand, dass Personen bei denen Covid-19 als Grunderkrankung oder Begleiterkrankung diagnostiziert wurde, teilweise nicht im EMS als Covid-Tote ausgewiesen wurden. „Für die Erstellung der Todesursachenstatistik werden mehrere Datensätze von der Statistik Austria zusammengeführt und analysiert. So wurden im EMS zum Beispiel oft nur jene Todesfälle eingetragen, die in unmittelbaren zeitlichen Zusammenhang mit einer Covid-Erkrankung standen."

Personen, die an den Langzeitfolgen der Infektion aufgrund einer bereits bestehenden Grunderkrankung verstorben sind, wurden nicht berücksichtigt, da das Sterbedatum in ein anderes Meldesystem eingetragen wird“, so Kurath. Es handle sich dabei um keinen Fehler, sondern um eine Bereinigung der Daten, die erst möglich sei, wenn beide Meldesysteme – das EMS und jenes in dem alle Sterbefälle erfasst werden – statistisch zusammengeführt werden“, betont Kurath.

Zahl der Krankenhauspatienten nimmt weiter ab

In Kärnten wurden mit Mittwoch, 3.709 aktuell Infizierte verzeichnet, es gab 350 Neuinfektionen. 88 Personen werden derzeit in den Krankenhäusern wegen Covid behandelt (-10), fünf davon auf Intensivstationen.

Den höchsten Anteil an den Gesamtinfektionen hat in Kärnten während der letzten Woche die Altersgruppe der 55- bis 64-Jährigen mit 17,2 Prozent (12.04. bis 18.04.), gefolgt von den 45- bis 54-Jährigen mit 17,1 Prozent und den 35- bis 44-Jährigen mit 15,5 Prozent.

Alten- und Pflegeheime mit 85 Infektionsfällen

CoV-Infektionen werden in 18 Kärntner Alten- und Pflegeheimen verzeichnet. Betroffen sind 66 Bewohnerinnen und Bewohner sowie 19 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

In den Schulen fällt bundesweit ab Montag die Maskenpflicht auch außerhalb der Klassen – mehr dazu in Neue Regeln in den Schulen (oesterreich.ORF.at). Die neuen Regeln wird auch Kärnten so übernehmen, sagte der CoV-Sprecher und Leiter des Landespressedienstes Gerd Kurath.

Jeder 10. Infizierte leidet unter Long Covid

Zu Long Covid wurde im Koordinationsgremium mitgeteilt, dass laut derzeitiger Erkenntnis von Fachleuten rund zehn Prozent der Infizierten betroffen sind. Die vollständige Grundimmunisierung, also drei Impfungen, solle aber relativ gut dazu beitragen, Long Covid zu vermeiden. Laut Experten gebe es Hinweise, dass die Impfungen die Hälfte der Fälle vermeiden könnten. Alle Infektionen (238.812 Personen) seit Beginn der Pandemie zusammengenommen sind damit allein in Kärnten rund rund 24.000 Menschen gefährdet. Wieviele Long-Covid-Fälle es genau gibt, ist nicht bekannt, weil die Daten in Österreich nicht zentral gesammelt werden.

In Deutschland wurde Long Covid bereits als massives Problem der künftigen Jahre für Gesundheit und Wirtschaft erkannt, weil die schwersten Fälle arbeitsunfähig werden. Im Burgenland wurde erstritt die Arbeiterkammer im Fall eines 61-jährigen Mannes, dass er eine Berufsunfähigkeitspension erhält – mehr dazu in Berufsunfähigkeitspension wegen Long Covid.

Wie Kurath noch erklärte, arbeitet das Land Kärnten schon an der Vorbereitung für den Herbst. Verschiedenste Szenarien werden vorbereitet. Außerdem erfolgt aktuell eine weitere Evaluierung und Optimierung der Abläufe im Absonderungsprozess.