Die Pandemie habe in den vergangenen zwei Jahren für die privaten Bildungseinrichtungen viele zusätzliche Aufträge gebracht. Von Kurzarbeit und Sonderförderungen würden aber vor allem die gewinnorientierten Einrichtungen profitieren. Diese würden jetzt bei den Verhandlungen wenig Verständnis für die 600 Beschäftigten der Branche zeigen, hieß es von der Gewerkschaft.

Gewerkschaft: Druck auf Mitarbeiter
Gewerkschafterin Birgit Strasser vom „Kleinen Verhandlungsteam“ sagte, es seien die privaten, gewinnorientierten Bildungseinrichtungen, die sich wirklich querstellen: „Da trauen sich die Leute eher nicht zu kommen, weil die Arbeitgeber so einen Druck ausüben und sie einfach Angst haben.“
Die Forderungen der Mitarbeiter seien nicht unverschämt, sagte Strasser. Man wolle einfach das Gefühl haben, dass de Arbeit wertgeschätzt wird.

Ausbildner für Fachkräfte unterstützen
Jutta Brandhuber, die Geschäftsführerin der Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA), wies darauf hin, dass gerade in den Bildungseinrichtungen die von der Wirtschaft so dringend benötigten Fachkräfte ausgebildet werden sollen: „Jeder redet vom Fachkräftemangel. Und das sind die Leute, die die Beschäftigten für die Wirtschaft schulen. Einen Fachkräftemangel gibt es in allen Bereichen und da will man diesen Beschäftigten nichts zugestehen. Das wollen wir verhindern.“
Angebot von 3,5 Prozent „zu wenig“
Nach vier Verhandlungsrunden liege das Angebot bei 3,5 Prozent, sagte Brandhuber, „das ist uns zu wenig“. Die Teuerung sei so hoch, sagte die Gewerkschafterin, „wir wollen mindestens einen Vierer vorne stehen haben“. Die Arbeitnehmervertreter fordern zudem einen schnelleren Weg zur sechsten Urlaubswoche. Außerdem sollten mehr Vordienstzeiten angerechnet werden.
Österreichweit arbeiten an die 9.000 Menschen in der Erwachsenenbildung. In Kärnten sind es rund 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Frauenanteil liegt bei 70 Prozent, sagte Strasser: „Wir haben viele Teilzeitbeschäftigte und viele alleinerziehende Mütter und wenn du da nicht einmal gescheit die Inflation abgegolten bekommst, dann ist das eine zusätzliche Belastung im privaten Bereich.“