Die Themen Black-out und Risikovorsoge, auch bei längeren Stromausfällen nach Unwetterereignissen, rückten in letzter Zeit stark ins Bewusstsein. Die Stromversorgung sei für jeden einzelnen Haushalt und für die Wirtschaft essentiell, so eine Aussendung des Landes Kärnten am Dienstag. In einem landwirtschaftlichen Betrieb gebe es bei einem Stromausfall jedoch besondere Aspekte zu berücksichtigen. So können in der Nutztierhaltung bereits wenige Stunden ohne Strom über Leben und Tod der Tiere entscheiden, wenn Belüftungen oder die Wasserversorgung ausfallen.
Vorsorge für Lebensmittelsicherheit
Auch die Verarbeitung von Rohprodukten, die in der Lebensmittelherstellung benötigt werden, sei ohne Strom kaum möglich. Agrarreferent Martin Gruber (ÖVP) sagte, eine Notstromversorgung im landwirtschaftlichen Betrieb sei daher eine Risikovorsorge, die nicht nur die Bauern selbst, sondern am Ende alle betreffe, denn gerade in Krisenzeiten brauche man eine stärkere Unabhängigkeit und Sicherheit für die Lebensmittelversorgung.
Daher wurde im September 2021 eine Förderaktion für den Aufbau einer Notstromversorgung auf landwirtschaftlichen Betrieben gestartet. Am Dienstag präsentierte Gruber in der Regierungssitzung die erfreuliche Bilanz, Interesse und Nachfrage danach seien enorm gewesen: „Wir haben mit einem kleinen Budget von 100.000 Euro begonnen und mussten dieses immer weiter aufstocken, weil die Anträge kein Ende genommen haben.“ 853.000 Euro wurden ausbezahlt.
Zuschuss zu Umrüstungen
Auf über 1.200 landwirtschaftlichen Betrieben in Kärnten seien aufgrund dieser Aktion die betrieblichen Abläufe und die Sicherheit von Mensch und Tier nachhaltig gewährleistet, so Gruber. Investiert wurde dabei in allen Bezirken Kärntens. Die meisten Anträge kamen jedoch aus dem Raum Oberkärnten sowie aus dem Lavanttal. Die Betriebe erhielten durch die Förderaktion einen Direktzuschuss für Umrüstungen und technische Adaptierungen der Elektroinstallation zur Einbindung der Notstromversorgung in das Hausleitungsnetz.