Zwei Kärntner, eine Galerie – Kunst und Musik verändern die Wahrnehmung. Der Sound bestimmt mit, wie man die Bilder sieht und sich fühlt. Manfred Plessl komponierte die Musik eigens für Daniel Hosenberg. Wie seine Bilder erschließt sie sich nicht sofort.
Hosenberg geht bei dieser Ausstellung neue Wege. Auch, wenn man die Menschen nicht mehr sieht, zeigen die Bilder Werkzeuge, mit denen sie Spuren in der Welt hinterließen. "Ich experimentiere sehr viel, das ist vielleicht ungewöhnlich, aber genau das wollte ich auch zeigen. Es muss nicht immer das Gleiche sein, man darf spielen, man darf experimentieren und vor allem sich neu erfinden.

Per QR-Code zur Musik
Über einen QR-Code kommt man zu den Songs, die Manfred Plessl für einige Bilder komponiert hatte. „Beispielsweise ein Bild trägt den Namen ‚Ein Zebra‘ und ich habe das Musikstück dann ‚Ein Zebra in Grado‘ genannt. Das Werk erinnert mich nämlich sehr an Grado, Italien und meine Urlaube dort. Es ist sehr nostalgisch“, so Plessl.

Sehgewohnheiten auf den Kopf gestellt
In der Ausstellung findet sich auch das Exponat eines Spanngurtes, der den Kopf, voller Unruhe und Ideen, ein wenig zusammenhält. Neu sind auch einige abstrakten Bilder. Der dazu gespielte Sound erinnert an den Herzschlag, die Nebelmaschine sorgt dafür, dass die Sehgewohnheiten wieder auf den Kopf gestellt werden.

Jeder hat seine eigene Interpretation
Alte Fotos faszinieren Künstler Daniel Hosenberg. Er nimmt sich Ausschnitte heraus, verändert und bearbeitet sie. „Das Schöne bei diesen Motiven ist, dass jeder sehr schnell eine eigene Interpretation hat. Er denkt an seinen Großvater, denkt an Überwachung, an den letzten Aufenthalt in einer Großstadt, denkt an den dritten Mann. Das ist, glaube ich, das Schöne, das es sehr vielfältig ist“.

Daniel Hosenberg lebt seit Jahren in Wien. Mit der Ausstellung in der Galerie Freihausgasse beweist der 37-Jährige, dass er einer der interessantesten Künstler seiner Generation ist. Die Ausstellung ist noch bis 13. Mai zu sehen.