Wie im Mittelalter so auch heute – es ist die Geschichte von der Gleichheit aller Menschen vor dem Tod. Unerbittlich tritt er auf und holt jeden zum Tanz. So zeigt es das Freskenband vom ewigen Reigen am Karner in Metnitz. „Das Freskenband erzählt uns zuerst, dass sich der Tod in solchen Krisenzeiten die Menschen einfach hereinholt in den Reigen, und zwar alle. Das ist das Spannende, dass der Tod, in einer Zeit in der es viele unterschiedliche Stände gab, kommt und sich einfach den Papst schnappt, dann die Bischöfe, dann den Kaiser und die Herzöge, aber natürlich auch einfache Leute“, so Diözesanbischof Josef Marketz.

Memento mori
Frauen, Männer, Kinder – in allen Zeiten war da die Frage nach einem Ende, der Glaube an eine Auferstehung. „Damals haben die Prediger zu den Menschen gesagt: memento mori. Passt auf, jeder kann jederzeit sterben. Heute zu Ostern, auch in einer Zeit von Krisen, in der viele Menschen sterben, egal ob während der Pandemie oder derzeit in der Ukraine, man kann sich Kraft holen aus der Zukunftsperspektive. Jesus nimmt uns an der Hand und führ uns in ein neues Leben. Wir können uns nicht wirklich vorstellen, wie das ist, aber der Glaube ist 2.000 Jahre hindurch groß gewesen, der uns sagt, es gibt dieses ewige Leben“, so Marketz.

Jedes Jahr erinnert die Karwoche daran, dass Christus all diese Krisen durchlebt hat. „Er ist gestorben und auferstanden. Durch sein Leben und Wirken hat er uns gezeigt, wie sehr er uns liebt und dass er uns mitnimmt in das neue Leben. Das ist Ostern, das ist das Frohe an Ostern.“
Bischof zu Ostern
Das Leiden, das Sterben und schließlich die Auferstehung Christi – das ist Ostern. „Steiermark heute“ war mit Diözesanbischof Josef Marketz in Metnitz. Dort am Karner erzählt ein Freskenband vom ewigen Reigen.
Doch kann man angesichts von Leid und Not den Blick verschließen? „Natürlich kann man den Blick verschließen und man kann niemanden in den Blick hineinzwingen, aber man kann Osterfreude mit anderen Menschen teilen. Ostern bleibt Ostern auch in Kriegszeiten. Wir beten für Menschen, die jetzt alles andere als Frieden haben, die in Angst leben, die viel Leid erleben und wahrscheinlich Tote beklagen. Trotzdem, Christus steht aus alldem auf und sagt Friede sei mit euch“, so Bischof Josef Marketz.