Superintendent Manfred Sauer
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Religion

Superintendent zu Kriegszeiten

Der Karfreitag ist im Christentum der erste Tag des sogenannten „Triduum Sacrum“, der Dreitagefeier zu Ostern. Christen gedenken der Kreuzigung Jesu Christi. An diesem „Stillen Freitag“, wie er auch genannt wird, erinnert Superintendent Manfred Sauer in diesem Jahr an das Leiden der Menschen im Krieg.

„Wir sind momentan mit unglaublichen Karfreitagsbildern konfrontiert. Täglich ereilen uns neue Schreckensmeldungen aus der Ukraine“, sagte Sauer. Auch das Kreuz Jesu sei ein Bild des Leidens, der Folter und des Terrors, weil die Römische Besatzungsmacht Jesus folterte und an das Kreuz nagelte, was damals die schlimmste Todesstrafe war sagte Sauer.

Sauer: „Gott ist auf der Seite der Leidenden“

Auch wenn Jesus in den Evangelien so dargestellt werde, dass der Hohe Rat ausschlaggebend für seine Verurteilung war, so stimme das historisch nicht ganz, denn es sei Pontius Pilatus gewesen, der jeden Widerstand in Judäa unterdrückt habe, sagte Sauer.

Der Blick auf das Kreuz bringe zwar Unmut, es sei aber auch eine Botschaft, die etwas deutlich mache, so Sauer. „Gott geht mit Jesus diesen Weg des Leidens. Er ist nicht auf der Seite der Unterdrücker, er ist nicht auf der Seite derer die Bomben werfen und Menschen foltern, sondern er ist auf der Seite der Leidenden.“

Menschen brauchen überall Hilfe

Auch die Kirchen seien jetzt gefordert, sich auf die Seite jener zu stellen, die leiden, so Superintendent Manfred Sauer. Man müsse Menschen beistehen, egal ob Menschen bei uns sind, die krank oder einsam sind, oder ob das Menschen in anderen Ländern und Kriegsgebieten sind, sagte Sauer. Es sei auch bewundernswert, wie viele sich, neben der Diakonie und der Caritas, an der Hilfe beteiligen, so Sauer.