Chronik

Belästigung: Empörung in Fahrschulbranche

Nachdem bekannt worden ist, dass ein Fahrlehrer mindestens 40 Frauen sexuell belästigt haben soll, fürchtet die Branche um ihren Ruf. Der ehemalige Chef des Fahrlehrers und die Sprecherin der Fahrschulbesitzer in Kärnten sind empört ob der Vorwürfe, die das Image der gesamten Branche betreffen.

Er sei menschlich sehr enttäuscht von dem Beschuldigten und fühle sich hinters Licht geführt. Er wolle, dass alle Vorwürfe aufgeklärt werden, sagte der Fahrschulbesitzer und ehemalige Chef des Verdächtigen am Donnerstag gegenüber dem ORF Kärnten. Jahrelang soll der Fahrlehrer während der Fahrstunden junge Frauen sexuell belästigt haben – mehr dazu in Fahrlehrer unter Belästigungsverdacht. Seit der Fall bekannt geworden ist, meldeten sich bei der Polizei drei weitere mutmaßliche Opfer.

Belästigung: Empörung in Fahrschulbranche

Nachdem bekannt worden ist, dass ein Fahrlehrer mindestens 40 Frauen sexuell belästigt haben soll, fürchtet die Branche um ihren Ruf. Der ehemalige Chef des Fahrlehrers und die Sprecherin der Fahrschulbesitzer in Kärnten sind empört ob der Vorwürfe, die das Image der gesamten Branche betreffen.

„Absolutes No go“

Dass so etwas möglich sei, werfe ein negatives Licht auf die gesamte Branche, sagte Elisabeth Rothmüller-Jannach, Sprecherin für das Transportwesen in der Wirtschaftskammer. Schon im Rahmen der Ausbildung an der Fahrlehrer-Akademie würden moralische Themen wie dieses im Mittelpunkt stehen: „Dass jeder Fahrlehrer, egal ob männlich oder weiblich, darauf hingewiesen wird, dass er Abstand halten müsse. Solche Begrapschungen sind ein absolutes No go. Dass das auch ein fristloser Entlassungsgrund ist, wird auch in der Ausbildungsakademie kommuniziert.“

Diesem Grundsatz entsprechend handelte auch der Feldkirchner Fahrschulbesitzer. Er sagte, er habe den Fahrschullehrer nach Bekanntwerden der Vorwürfe sofort fristlos entlassen, obwohl dieser als sehr beliebt galt. Für Rothmüller-Jannach mit ein Grund dafür, dass die Übergriffe gut sieben Jahre im Verborgenen blieben. Sie stehe als Fahrlehrerin hinter jedem in ihrem Team, aber man müsse auch ständig kontrollieren, dass das so bleibe.

Eltern sollen nachfragen

Eltern von Minderjährigen, die gerade Fahrunterricht nehmen, rät Rothmüller-Jannach, wachsam und mit den Jugendlichen im Gespräch zu bleiben. Sie rät den Müttern, dass sie mit den Töchtern offen reden und fragen, was man in der Fahrstunde gemacht habe. Diese Eltern-Kind-Gespräche sollen in diese Richtung geführt werden. Eine junge Frau habe den Vorfall gemeldet, darauf sei man auch angewiesen, denn man könne in Menschen nicht hineinschauen, so Rothmüller-Jannach.

Ähnlich geartete Vorfälle in diesem Ausmaß, mit mindestens 40 Betroffenen, seien ihr in Kärnten nicht bekannt, so Rothmüller-Jannach. Die Polizei sucht nach weiteren Opfern, denn die Übergriffe sollen seit 2015 passiert sein.