Kunstraum Starmann
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Kultur

Kunstsammlung Starmann als Lebenswerk

Alexander Starmann ist Unternehmer und leitete seinen Betrieb bis 2006. Seit Jahrzehnten sammelt er Kunst. Was als privates Hobby begann, wurde eine riesige Sammlung, die auf rund 1.000 Quadratmetern in einem eigenen Kunstraum präsentiert wird. Eine Kapitalanlage war nie das Ziel, gesammelt wurde nach Vorlieben.

Was gekauft wird, entschieden Alexander und Katharina Starmann gemeinsam. Für das Ehepaar ist die Sammlung ein gemeinsames Werk. Alexander Starmann sagte, als Unternehmer habe er sich bei jeder Investition gefragt, ob sich das rechne. Bei der Kunst sei ihm klar gewesen, dass sich das nie rechnen würde und ein privates Hobby sei. Die Faszination für die Kunst fing sehr früh an.

Alexander Starmann
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Alexander Starmann

"Dadurch, dass ich ein geborener St. Stefaner und Gailtaler bin, hab ich als kleines Kind einen Bezug zu den Nötschern bekommen, weil der Mahringer in der Nähe von St. Stefan gemalt hat. Da bin ich mit meiner Mutter vorbeigegangen und es war interessant, bei der Staffelei zuzuschauen.

Rund 1.000 Kunstwerke gesammelt

Die Augen des Sammlers strahlen, wenn er von seinen Bildern erzählt. Ein ganz besonderer Moment war es sicher, als Starmann das erste Bild des von ihm verehrten Anton Mahringer kaufte. Heute sind es rund 1.000 Kunstwerke. Kunst wird nicht als Kapitalanlage, sondern als Quell der Freude angesehen, für den jedes Jahr ein festgesetzter Betrag ausgegeben wird. Ein Ende der Sammlertätigkeit ist nicht in Sicht: „Das geht unheimlich schnell, ich gehe in einen Raum, überfliege die Bilder und eins, zwei oder drei, die interessieren mich und für eines entscheide ich mich. Mit meiner Frau haben wir oft dieselbe Idee.“

Bild von Mahringer
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Bild von Anton Mahringer

Alexander Starmann hat eine riesige und sehr gute Privatsammlung. Dafür stellte er aber kein neues Gebäude auf die Wiese, sondern ließ eine leere Werkhalle des eigenen Unternehmens umbauen. Digitale Kunst schaute sich der Sammler auch auf der Biennale in Venedig an und entschied rasch, dass das nicht seine Art von Kunst ist: „Ich möchte mir das Bild anschauen und schätze daran auch das Handwerk.“ Man müsse etwas tun, nichts passiert von selber.

Gespräche mit Künstlern schätzt der Sammler

Von manchen Künstlern wie Robert Kummer hängt in der Ausstellung nur ein außerordentliches Bild. Von anderen wie Franco Kappl oder Wolfgang Walkensteiner gibt es eine ganze Wand. Bruno Gironcoli ist mit einer Skulptur und einigen sehr schönen Papierarbeiten vertreten. Starmann will aber viel mehr als nur Bilder kaufen: „Ein Gespräch mit einem Künstler ist etwas ganz anderes, als wenn man mit einem Kollegen oder Wirtschaftsfachmann redet. Künstler sehen die Welt anders.“ Das unterscheide die Künstler vom Unternehmer.

Plastik von Gironcoli
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Skulptur von Bruno Gioroncoli

Der Sammler beschäftigt sich mit den Biografien der Künstlerinnen und Künstler. Von Maria Lassnig gibt es auch frühe Zeichnungen zu sehen. Alexander Starmann weiß, wie schwer sie es bis zum internationalen Durchbruch hatte. Eine weitere Künstlerin liegt dem 76-Jährigen am Herzen. Ilse Maier, die 2018 mit 97 Jahren starb: „Für mich ist die Ilse Maier interessant, die doch auch eine ältere Generation ist. Von ihrem Können her, wenn sie später auf die Welt gekommen wäre, hätte sie wohl mehr wirtschaftlichen Erfolg gehabt.“

Ehepaar Starmann
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Alexander und Katharina Starmann

Ehepaar sammelt gemeinsam

Die Sammlung ist ein Who is Who längst nicht nur der Kärntner Kunst. Bilder von Markus Pernhard, der Nötscher Kreis, Landschaften und rein abstrakte Bilder haben hier genauso ihren Platz wie eine Plastik von Eder. Die Sammlung ist das Werk von Alexander und Katharina Starmann gemeinsam, so Katharina. Die Sammlertätigkeit habe die beiden noch mehr zusammengeführt. Alexander Starmann sagte, solange er und seine Frau noch am Leben seien, solle die Sammlung so bleiben, danach sollen die Erben damit machen, was sie meinen. Er will auch keine Stiftung einrichten.

Skulptur im Kunstraum
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Kunstraum Starmann

Das nächste Mal öffentlich zugänglich ist der Kunstraum Starmann bei der ORF Langen Nacht der Museen. Am meisten freut sich Alexander Starmann darüber, wenn die Besucherinnen und Besucher seine Bilder genießen und sie sich mit Freude anschauen.