Soziales

Leistbare Wohnungen für 72 Menschen

Caritas und Volkshilfe haben am Montag darüber informiert, dass 72 Menschen, darunter 23 Kinder, über das Projekt „zuhause ankommen“ eine neue, leistbare, Wohnung bekommen haben. Das Projekt richtet sich an armuts- und ausgrenzungsgefährderte Menschen, die sich durch die Pandemie ihre Wohnung nicht mehr leisten können.

Die Pandemie macht vielen Menschen das Leben schwer, Arbeitslosigkeit, Kurzarbeit, finanzielle Not und psychische Erkrankungen aufgrund von Isolation und Einsamkeit führen oft zu existenziellen Schwierigkeiten, so die Caritas. Wohnungslosigkeit kann hier die letzte Konsequenz sein. Die Initiative „zuhause ankommen“ der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAWO) hilft Menschen in fünf Bundesländern, die wegen Covid-19 obdach- oder wohnungslos wurden oder ihre Wohnungen nicht mehr erhalten können.

Günstige Wohnungen

Menschen aus allen Bereichen

„Die Menschen, die sich an uns wenden, sind jeden Alters und aller Bildungsschichten. Viele leben vorübergehend bei Freunden oder kehren zurück zu den Eltern“, sagte Mara Lesjak, die Kärntner Projektkoordinatorin der Volkshilfe. Jeder Einzelfall werde genau abgeklärt, um helfen zu können, so Bianca Schwager von der Caritas Kärnten, zuständig für die sozialarbeiterische Betreuung der hilfesuchenden Menschen.

Seit September des Vorjahres wurden 88 Erstgespräche geführt. Mit Stand 11. April 2022 konnten 37 Wohnungen auf dem gemeinnützigen Sektor durch die Übernahme von Finanzierungsbeiträgen in der Höhe von 98.719 Euro vergeben werden. Durch die Übernahme von Übersiedlungskosten in der Höhe von 1.200 Euro wurden zwei Übersiedlungen ermöglicht. 72 Menschen, davon 23 Kinder haben eine neue Wohnung bekommen, die sie auch bezahlen können.

262.000 Euro Budget für Kärnten

„Zuhause ankommen“ wird zur Gänze vom Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz finanziert. 262.000 Euro stehen dafür in Kärnten zur Verfügung, so Lesjak. Die Zugangskosten zu Genossenschaftswohnungen seien für viele Menschen oft nicht leistbar. Viele seien erleichtert, dass dieses Projekt über die Hürde hinweg helfe.

Sozialarbeiter helfen auf Wunsch

Geholfen wird nach dem international bewährten Housing First Prinzip. Das heißt, Menschen, die von Obdach- oder Wohnungslosigkeit betroffen sind, erhalten direkt Zugang zu einer leistbaren Wohnung mit eigenem Mietvertrag. Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter betreuen da, wo sie gebraucht werden. Oft sehe man, dass Menschen in Not aus Scham oft lange zuwarten, bis sie um Hilfe ansuchen. Niemand müsse sich davor scheuen, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Die Türen seien weit offen, so Caritas und Volkshilfe.