Die ukrainische Flagge vor der Landesregierung
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Ukraine-Krieg

300 Gasteltern wollen Kinder aufnehmen

Der Krieg in der Ukraine hat eine Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst, die weiterhin anhält. So meldeten sich beim Land bereits 300 potenzielle Gasteltern, die bereit sind, Kinder und Jugendliche aus der Ukraine aufzunehmen. Akut besteht noch kein Bedarf, das könne sich aber rasch ändern, heißt es.

Potenzielle „Eltern auf Zeit“, ob Paare oder Alleinstehende, können sich beim Land unter der E-Mail-Adresse „gasteltern@ktn.gv.at“ melden, 300 taten das bereits. Das Land nimmt nun Kontakt mit ihnen auf und prüft ihre Eignung, sagte Gerd Kurath vom Landespressedienst. Sie brauchen einen Einkommensnachweis, ein ärztliches Attest und den nötigen Platz. Der jüngere Gastelternteil sollte nicht älter als 55 Jahre alt sein: „Momentan gibt es noch keinen Bedarf, da noch keine unbegleiteten Minderjährigen in Kärnten sind.“

Gestrandetes Fußballteam aus der Ukraine

Ausnahme ist ein Nachwuchs-Fußballteam aus der Ukraine mit 39 Jugendlichen zwischen 13 und 15 Jahren, das in Kärnten gestrandet und in einem Quartier im Bezirk Klagenfurt-Land untergebracht ist. Die Jugendlichen werden vom Akademiedirektor, Trainern und deren Frauen betreut, haben Fernunterricht und sind in Kontakt mit ihren Eltern.

Insgesamt ist die Zahl der aus der Ukraine Geflüchteten derzeit stabil, rund 500 sind in Kärnten in der Grundversorgung, so Kurath: „Das kann sich aber natürlich schnell ändern. Grundsätzlich gibt es viele Geflüchtete in der Ukraine und im nahen Grenzbereich. Wenn es soweit kommen sollte, sind wir jedenfalls vorbereitet um die Menschen unterbringen zu können.“

Gasteltern erhalten Aufwandsentschädigung

Wer tatsächlich Kinder und Jugendliche aufnimmt, erhält eine Aufwandsentschädigung. Für Kinder bis zum vollendeten 10. Lebensjahr 560 Euro, für ältere Kinder 600 Euro im Monat. Dazu erhalten Gasteltern Schulungen, in denen ihnen etwa die wichtigsten Begriffe auf Ukrainisch beigebracht werden.

Ab 21. April eröffnet im Integrationszentrum in Klagenfurt auch ein Servicepoint. Dort werden Sprachvermittlung und Beratungen mit ukrainischen Dolmetschern angeboten. Informationen auf Ukrainisch gibt es auch online und über Social-Media-Kanäle.