Adler-Symbol am Landesgericht außen
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Chronik

Prozess wegen fahrlässiger Tötung vertagt

Zwei Männern einer Firma aus Oberösterreich wird vorgeworfen, nicht ausreichend für die Sicherheit auf einer Baustelle in Wolfsberg gesorgt zu haben. Ein Mitarbeiter stürzte von einem Wellblechdach und wurde getötet. Der Prozess rund um den Vorwurf der fahrlässigen Tötung, der am Donnerstag am Landesgericht begann, wurde vertagt.

Der tödliche Unfall liegt mehr als zwei Jahre zurück. Die Firma aus Oberösterreich sollte eine Trocknungsanlage für ein großes Sägewerk in Wolfsberg errichten. In dieser Halle mussten am Dach auch zwei Laufstege errichtet werden, um für die Sicherheit der Arbeiter zu garantieren. Bei der Einrichtung dieser Laufstege betrat ein Arbeiter ungesichert das Aluminiumdach, brach ein und stürzte sieben Meter tödlich ab.

Erstangeklagter ist ein 38 Jahre alter Schlosser aus Oberösterreicher mit Wurzeln in der Türkei. Er war mit drei unterstellten Mitarbeitern, darunter dem später Getöteten, für die Montage der Halle zuständig.

Unterschiedliche Angaben zu Sicherheitsfragen

Zweitangeklagter ist der Montageleiter der Firma in Oberösterreich, der die Baustelle in Kärnten aber nie betrat. Er gab gegenüber Richterin Sabine Roßmann an, er habe bei der Montagebesprechung in Oberösterreich dem Schlosser die Anweisung gegeben, dass die Laufstege nur von der Hebebühne aus mit Seilsicherung zu errichten seien. Schon zuvor habe es nämlich einen tödlichen Unfall gegeben.

Der Erstangeklagte hingegen sagte aus, die Sicherheit sei nicht seine Angelegenheit gewesen. Zudem sei die Errichtung der Laufstege mit dem knappen Sicherungsseil von der Hebebühne aus gar nicht möglich gewesen. Diesbezüglich widersprach der Zweitangeklagte dem Mann. Von der Hebebühne aus hätte erst das Dach entfernt werden müssen. Das sei mühsam, aber sicherer, so der Zweitangeklagte.

Befragung mit Dolmetscher an anderem Termin

Ein Urteil gab es am Donnerstag nicht. Nachdem der Schlosser offenbar Verständnisschwierigkeiten hatte, wird die Befragung an einem anderen Verhandlungstag mit einem Dolmetschrer fortgesetzt. Zudem werden weitere Zeugen geladen.